„Menschen, die an akuten oder chronischen Schmerzen leiden, brauchen Wissen, Beratung und Schulung, um selbst dem Schmerz entgegenwirken zu können“, so Bülow. „Pflegerische Schmerzexpert:innen leisten genau das: Sie klären über Wirkweisen von Analgetika auf, informieren über Strategien zur Vermeidung von Schmerzen und leiten die Betroffenen bei der Schmerzmedikation sowie gezielten Übungen an.“
Die Fachgruppe Pflegeexpert:innen Schmerz im DBfK hat kürzlich den bestehenden Leitfaden zum Umgang mit opioidhaltigen Schmerzpflastern aktualisiert. Dieser ergänzt die Informationen der Beipackzettel um praxisnahe Tipps. Er richtet sich an Schmerzpatient:innen selbst, aber auch an diejenigen, die sie pflegen und versorgen. „Insbesondere, wenn die Betroffenen selbst nicht oder nur eingeschränkt kommunizieren und sich versorgen können, müssen die An- und Zugehörigen angeleitet werden“, sagt Bülow. Sie lernen, Verhaltensänderungen der Betroffenen einzuschätzen, Analgetika zu verabreichen und Sicherheit im Umgang mit dem Menschen mit Schmerzen zu entwickeln. Basis dafür ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit und Begleitung durch pflegerische Schmerzexpert:innen. Die Betroffenen beim Aufbau von Bewältigungsstrategien für diese Situationen zu unterstützen und zu beraten, sei eine Kernkompetenz von pflegerischen Schmerzexpert:innen. Eine qualifizierte Beratung ermögliche auch, dass aus akuten Schmerzen keine chronischen werden.
Seit elf Jahren ist der erste Dienstag im Juni der bundesweite „Aktionstag gegen den Schmerz“. Die Deutsche Schmerzgesellschaft und ihre Partnerorganisationen haben den Aktionstag in diesem Jahr unter das Motto „Handeln, bevor der Schmerz chronisch wird“ gestellt. Auch in diesem Jahr berät Sascha Bülow neben anderen Expert:innen Betroffene an der Hotline, die unter der Rufnummer 0800 – 18 18 120 am 7. Juni 2022 zwischen 9:00 und 18:00 Uhr erreichbar ist.
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