Es ist der Traum eines jeden Künstler, seine Werke im Rahmen einer Ausstellung einem breiten Publikum zu präsentieren – dahinter steckt viel Arbeit sowie eine detaillierte Planung. Egal, ob es sich um imposante Fotografien, ausgefallene Lithografien oder extravagante Malereien handelt – um bei Kunstliebhabern das Interesse zu wecken, kommt es auf die perfekte Umsetzung an. Neben dem Thema, Ausstellungsort, Zeitpunkt und Finanzierung spielen Rahmung, Glasauswahl, Hängungsart, Betrachtungsabstand sowie Beschriftung eine wesentliche Rolle. Die Einbindung von extrem kleinen bzw. großen oder gar mehrteiligen Bildern erfordert viel Fingerspitzengefühl. Oftmals wird auch zusätzliche Hängefläche benötigt, um einer Ausstellung den letzten Feinschliff zu verleihen. HALBE-Rahmen weiß, auf welche Aspekte Künstler achten müssen, damit sie die üblichen „Stolperfallen“ vermeiden.  

Bildauswahl – weniger ist mehr 

Ganz gleich, ob eine Ausstellung in einem Kunstverein, einer Galerie oder in einem namhaften Museum geplant ist – die Räume bilden nur den neutralen Rahmen für die geplante Ausstellung. Es liegt an jedem Künstler, was für ein Ausstellungskonzept er bzw. in Zusammenarbeit mit einem Kurator entwickelt.  

Nach der groben Vorauswahl der Bildmotive bzw. Kunstwerke muss ein detaillierter Ausstellungsplan erarbeitet werden. Eine zu dichte Hängung einer Ausstellung überfordert den Betrachter und mindert oftmals die Wertigkeit der Exponate – daher gilt „less is more“. Will man eine hohe ästhetische Qualität ermöglichen, sollte man unter Umständen der Erfahrung, dem Qualitätsbewusstsein sowie den bewährten kreativen Fähigkeiten des beauftragten Kurators vertrauen.  

Hängung – Berücksichtigung von Gestaltungsaspekten 

Es gibt keine verbindlichen Regeln für die ästhetische Präsentation einer Ausstellung. Jede Hängung ist abhängig von den spezifischen räumlichen Bedingungen sowie dem Inhalt bzw. der Anzahl und Größe der Kunstwerke. Die Hängung der Bilder innerhalb einer Ausstellung sollte – falls dem nichts entgegensteht – nach einem einheitlichen Schema erfolgen. Ein ständiger Wechsel der Hängeprinzipien, wie Ausmittlung, Hängung auf Ober- oder Unterkante, etc. ergibt kein geschlossenes Bild. Zumindest sollte innerhalb eines Wandabschnittes, besser noch in jedem Raum, ein bestimmtes Prinzip konsequent durchgehalten werden.  

Die Zusammengehörigkeit oder Verschiedenheit der Kunstwerke kann durch entsprechende Abstände zum Ausdruck kommen. „Farbige und Schwarzweiß-Bilder harmonisieren oftmals nicht miteinander, daher sind sie nach Möglichkeit voneinander zu trennen“, sagt David Halbe, Geschäftsführer der HALBE-Rahmen GmbH (www.halbe-rahmen.de). „Rahmentypen und Passepartout-Farben sind bei einer Reihen-, Raster- oder Blockhängung aufeinander abzustimmen.“ 

XXL-Formate – isoliert in Szene setzen 

Hochformat, Querformat sowie Quadrat sind die gebräuchlichsten Bildformate, die oft gewissen Normmaßen entsprechen. Darüber hinaus gibt es aber extrem kleine, große, hohe, schmale oder breite Formate – auch mehrteilige Bilder sind nicht selten.  

Die Hängung solcher Kunstwerke, die in ihren Abmessungen stark von allen typischen Ausstellungsexponaten abweichen, ist häufig kompliziert, da sie sich nur schwer harmonisch zwischen den üblichen Bildformaten einreihen. Ein direktes Nebeneinander von gegensätzlichen Formaten sollte daher vermieden werden. Oft finden sich Wandflächen, wo solche außergewöhnlichen Formate isoliert gehängt werden können, ohne das ästhetische Gesamtbild der Ausstellung zu beeinträchtigen.   

Treppenhäuser – zusätzliche Hängeflächen mit Aha-Effekt 

Künstlern mangelt es selten an hochwertigen Bildern. Häufig reicht die verfügbare Ausstellungsfläche bei einer „lockeren“ Hängung trotz Verzicht wichtiger Motive zugunsten hochwertigerer Arbeiten nicht aus. Zusätzliche Stellwände runden oftmals eine Ausstellung ab. Auch Treppenhäuser bieten sich an – vorausgesetzt, dass keine sicherheitstechnischen und konservatorischen Bedenken bestehen. Stirnwände oder Wände bei Treppenabsätzen, auf die eine Treppe zuführt, eigenen sich hervorragend, um beispielsweise hochformatige Kunstwerke im XXL-Format in Szene zu setzen. Das Treppenhaus selbst kann perfekt für die Präsentation einer einheitlich gerahmten Bilderserie genutzt werden.  

Betrachtungsabstand – entscheidend für die richtige Bildhöhe 

In privaten Räumen bzw. engen Raumverhältnissen sollte ein Bild immer auf Augenhöhe des Betrachters ausgerichtet werden, d. h. die Bildmitte liegt für durchschnittlich große Menschen auf einer Höhe von 1,55 m. In bedeutenden Museen, wie beispielsweise dem Pergamonmuseum oder dem Grünen Gewölbe kommt man oftmals nicht dichter als zwei Meter an die Kunstwerke heran. Je weiter der Betrachtungsabstand ist, desto höher empfindet man aufgrund des ungleichen Sehbereiches unseres Auges ein Bild an der Wand. Man muss nämlich beachten, dass der Blickwinkel im oberen Bereich kleiner als im unteren ist, daher fallen den Menschen eher Heizkörper, Steckdosen oder die Beschaffenheit der Böden ins Auge als die Hängesysteme oder Deckeninstallationen. 

Darüber hinaus sollte die Wandfläche unter bzw. über den Bildern keine Unbehaglichkeit beim Betrachter auslösen. Eine zu hohe Hängung erweckt den Eindruck, die Bilder schweben in der Luft. Bei einer zu niedrigen Hängung scheinen sie abzusacken.  

Glas – Einfluss auf die ästhetische Wirkung 

Besucher nehmen Kunst immer im Kontext mit den Ausstellungsräumen, der Ausleuchtung und der Hängungsart wahr. Neben einer erstklassigen Inszenierung der Bilder spielt die Auswahl des Glases eine zentrale Rolle. Für öffentliche oder halböffentliche Zweckbauten ist es besonders empfehlenswert, Sicherheitsglas zu verwenden. Es schützt nicht nur das Bild vor möglichen stumpfen Stößen oder Schlägen, sondern bei Glasbruch zerfällt die Glasscheibe in kleine Teile ohne scharfe Kanten, sodass Beschädigungen des Kunstobjektes sowie Verletzungen bei Besuchern vermieden werden. Aber auch die Verwendung von Acrylglas – meist als PLEXIGLAS® bekannt – ist möglich. Es hat den Vorteil der Unzerbrechlichkeit und des geringeren Gewichtes. „Für einen ungetrübten Blick auf das Bild empfiehlt sich entspiegeltes Museumsglas, dass Restreflexionen im Glas auf ein Minimum reduziert“, betont David Halbe, Geschäftsführer der HALBE-Rahmen GmbH.  

Beschriftung – ein oftmals unterschätztes Thema   

Auf eine Beschriftung der Exponate kann selten verzichtet werden, denn die Besucher benötigen Hintergrundinformationen zu den Kunstwerken. Grundsätzlich hat das Visuelle Vorrang – nicht die Sprache. Daher ist es wichtig, das richtige Verhältnis zwischen Schriftmenge für die Auseinandersetzung Exponat und Betrachter zu finden, denn kein Besucher möchte lange Texte im Stehen lesen.  

Größe Textblöcke an Wandabschnitten sollten max. 10 – 15 Zeilen mit 50 – 55 Anschlägen (inkl. Leerzeichen) umfassen, wie Wolfger Pöhlmann im „Handbuch zur Ausstellungspraxis von A-Z“ schreibt. Durch die Maßgrenzen ist man gezwungen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.  

Auch die Lesbarkeit der Schrift in Bezug auf Schrifttype, Schriftfarbe und Zeilenabstand ist wohl zu überlegen. Je nach Betrachtungsabstand sollte die Schriftgröße etwa zwischen 14 und 18 Punkt betragen – Überschriften halbfett oder 2 Punkt größer schreiben. Reine Objektbeschriftungen neben einem Kunstwerk sind knapp zu fassen, d. h. geben Auskunft beispielsweise zum Namen des Künstlers, Titel des Bildes, Entstehungsort und -jahr, Technik, Maße sowie einen Hinweis auf eine mögliche Edition.  

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