Je näher der Berufseinstieg rückt, desto nervöser werden die meisten Auszubildenden. Denn mit dem Beginn des neuen Lebensabschnittes beschäftigen sie auch viele Fragen wie: Muss ich meine neuen Kolleginnen und Kollegen Duzen oder Siezen? Wie funktioniert eigentlich Small Talk? Und wie verhalte ich mich bei einem möglichen Geschäftsessen? Die Antworten auf all diese Fragen kennt Benehmensberaterin Ilona Kühnel aus Aurich. Sie hat kürzlich für die 10. Klassen der Auricher Realschule an jeweils drei Terminen ein Knigge-Dinner organisiert und den diesjährigen Schulabgängern noch ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben. „Der Gedanke dahinter war, ihnen so den Start in das Arbeitsleben ein wenig zu erleichtern. Denn wenn man hinsichtlich der Etikette einen freien Kopf hat, kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren“, so Kühnel. Entstanden ist das Projekt gemeinsam mit der Handwerkskammer für Ostfriesland, die die Aktion finanziell unterstützt hat. „Wir sind immer froh über neue Ideen. Außerdem kommen viele unserer Auszubildenden im Handwerk aus dem Realschulzweig. Somit fördern wie gleichzeitig unseren potenziellen Nachwuchs“, erklärt Jörg Frerichs, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Das Knigge-Dinner biete eine gute Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern noch den letzten Schliff zu geben, damit sie den Schritt in die Zukunft möglichst selbstbewusst angehen könnten.

Mit einem alkoholfreien Aperitif und einer Fragerunde zum Thema „Was ich immer schon mal wissen wollte“ eröffnete Ilona Kühnel schließlich die Veranstaltung. Sie erklärte den jungen Leuten unter anderem, wie man einen guten Eindruck hinterlässt und wie man in bestimmten Situationen am besten reagiert. Danach ging es in die Küche und ab an den Herd, denn die Mahlzeiten mussten gemeinsam zubereitet werden. Auf dem Plan standen ein Brotteller, Spaghetti Bolognese und Pudding als Nachtisch. „Schule ist nicht nur Unterricht. Man lernt dort auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit. Dafür eignet sich ein solches Projekt hervorragend“, erklärte Realschulleiterin Kathrin Peters. Durch die Coronapandemie hätten die jetzigen Schulabgänger viele außerschulische Erlebnisse wie Praktika und Berufsorientierung verpasst, die vor allem für die Persönlichkeitsentwicklung wichtig und prägend seien. „Umso schöner ist es, dass wir ihnen diese Veranstaltung ermöglichen und damit noch ein wenig Starthilfe in das Berufsleben leisten konnten“, waren sich die Projektbeteiligten einig.

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