Für Florian Jogun stand nach der Mittleren Reife fest, dass er ein Handwerk lernen will. Da er sich verschiedene Berufe vorstellen konnte, schaute er sich in mehreren Betrieben und Branchen um, etwa im Bau- und Ausbau, in Metallbetrieben und in Kfz-Werkstätten. „Ich suchte einen zukunftssicheren Beruf, der Perspektiven bietet und abwechslungsreich ist“, beschreibt Jogun seine Suchkriterien. Insgesamt sechs Praktika kamen zusammen, darunter eines in seinem heutigen Ausbildungsbetrieb. Den Tipp hatte er von einem Freund bekommen, der dort arbeitet. „Mir war schnell klar, dass die Kältetechnik das richtige für mich war.“
Das liegt nicht zuletzt an den stetig zunehmenden Anwendungsgebieten, bei denen Kühlung und Kältetechnik heute gefragt sind. „Heute bauen wir eine Klimaanlage in einem Serverraum, morgen installieren wir die Technik im Tiefkühlraum eines Supermarkts“, berichtet Jogun begeistert. Zuletzt war er bei Montagearbeiten auf mehreren Großbaustellen dabei. Für den Sommer ist der Wechsel in die Service-Abteilung geplant. Das dürfte dem Tüftler in ihm entgegenkommen. Schließlich sei die Fehlersuche und Instandsetzung sein Lieblingsgeschäft, verrät Jogun.
„Florian verfügt über ein außerordentliches handwerkliches Geschick, ist aufgeschlossen, wissbegierig und engagiert“, sagt Maren Schneider, Ausbildungsleiterin im Betrieb. Er nehme knifflige Aufgaben gerne an und versuche, die Lösung eigenständig herzuleiten, lobt die Kälteanlagenbaumeisterin. „Wir sind stolz, ihn in unserem Team zu haben.“
Der plant derweil schon die nächsten Schritte. Der begeisterte Schrauber, der sich in seiner Freizeit gerne alten Motorrädern und Autos widmet und am Wochenende als Barkeeper arbeitet, will den eingeschlagenen Weg fortsetzen. „Entweder Techniker oder Meister. In jedem Fall möchte ich nach der Ausbildung weitermachen“, beschreibt der junge Mann seine Pläne. Erst einmal steht die Zwischenprüfung, denen er mit Blick auf die bisherigen Leistungen an der Berufsschule und in der Überbetrieblichen Ausbildung gelassen entgegen sieht.
Die Stiel GmbH & Co. KG plant, installiert und wartet Kälte- und Klimatechnik für private und gewerbliche Kunden, wie beispielsweise Lebensmittelverarbeiter, Hotels und Gaststätten, Rechenzentren, Industrieunternehmen sowie Krankenhäuser, Labore und Forschungseinrichtungen. Die technische Bandbreite reicht von Klimaanlagen in allen Dimensionen, Kühltheken, Kühlräume, Tiefkühlräume und Laborkühlschränken über in der Produktion erforderliche Präzisionskühlung bis hin zu Ultrafreezern, die Temperaturen bis zu minus 150 Grad Celsius zuverlässig bereitstellen.
In den vergangenen Jahren hat der familiengeführte Betrieb mit 30 Beschäftigten sein Ausbildungskonzept überarbeitet. Ein wichtiger Baustein sind die internen Übungen im ersten Ausbildungsjahr. In fünf Wochen machen sich die Stiel-Azubis mit Werkzeugen vertraut, erwerben grundlegende Fertigkeiten und das Basiswissen für Montagearbeiten.
Ab dem 3. Ausbildungsjahr können kleinere Projekte unter Aufsicht eines erfahrenen Gesellen eigenständig bearbeitet werden. „Wir wollen Auszubildenden möglichst früh an selbständiges Arbeiten heranführen, Verantwortungsbewusstsein fördern und ihnen so zu Erfolgserlebnissen verhelfen“, beschreibt Maren Schneider die Zielsetzung. Der eigene Werkzeugkoffer und ein Smartphone samt digitalem Berichtsheft und allen im Alltag notwendigen Technik-Apps gehören zur Grundausstattung der Auszubildenden. Regelmäßige Azubi-Treffen fördern den Austausch über alle Lehrjahre und das Miteinander im Betrieb.
Stiel GmbH & Co. KG
August-Bebel-Str. 9
72072 Tübingen
www.kaelte-stiel.de
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen. Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“ soll der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. Sie dient als Ansporn für andere, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den 13.500 Handwerksbetrieben zurzeit über 4.500 Lehrlinge ausgebildet.
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