Investitionen für die Energiewende: Die Energiewende kann nur gelingen, wenn Versorgungsunternehmen in erneuerbare Energien investieren. Rund zwei Drittel der Investoren, so besagen Umfragen von Banken, suchen mittlerweile gezielt nach Anlagen mit positiver sozialer und ökologischer Rendite. In der Finanzbranche spricht man von „Sustainable Finance“. Unternehmen sollen verantwortlich wirtschaften, positive Nachhaltigkeits-wirkungen erzielen und kontroverses Verhalten verhindern. Durch Nachhaltigkeitsratings können Unternehmen identifiziert werden, die sich nach definierten Kriterien „durchleuchten“ lassen. „Für uns als badenova war klar, dass wir mit unseren Energie- und Wärmewendeambitionen ein nachhaltiges Unternehmen auch im Sinne der Finanzierung sein wollen. Deshalb haben wir uns bewusst einer Bewertung durch eine renommierte Ratingagentur unterzogen“, begründet badenova Vorstand Hans-Martin Hellebrand. Zudem sei es selbstverständlich gewesen, dieses Mal die Finanzierung als „grüne Finanzierung“ zu gestalten. Damit wolle man Banken, den eigenen kommunalen Gesellschaftern aber auch den Kunden das klare Signal geben, welche Ambitionen das Unternehmen antreiben.
Die Bewertung der Ratingagentur imug aus Hannover erfolgte von Januar bis April 2022. Bei der Unternehmensführung wurde die Nachhaltigkeitsstrategie, das Compliance-Management, die Betriebssicherheit, ökologische und soziale Aspekte bei Produkten und Dienstleistungen sowie die Lieferketten angeschaut. Zudem soziale Aspekte wie Arbeitssicherheit, Gesundheit und Chancengleichheit. Das Umweltmanagement sowie die Umwelt- und Klimakennzahlen wurden ebenfalls geprüft. „Durch den ganzheitlichen Bewertungsansatz bekamen wir wertvolle Impulse, um uns noch weiter zu verbessern“, sagte Angela Hinel, Nachhaltigkeitsmanagement bei badenova.
Rating als Signal an Investoren: Zugleich ist das Rating ein deutliches Signal an Investoren, dass es badenova ernst meint mit ihren Nachhaltigkeits-zielen, die u.a. die Klimaneutralität des Unternehmens bis 2035 zum Ziel haben. Nach erfolgreichem Rating entschloss sich badenova dazu, den identifizierten Finanzbedarf über die Emission eines Schuldscheindarlehens zu decken. Statt über die Hausbanken wird bei dieser Finanzierungform seitens des Emittenten (badenova) mit einem Darlehensangebot bei einem breiten Investoren- und Bankenkreis um das Finanzierungsinteresse geworben. Die Erstellung und Vermarktung des Angebots erfolgt üblicherweise über einen arrangierenden Partner. Als Arrangeur aggierte die finpair GmbH aus Hannover, die digitale Schuldscheinplattform der NordLB. Die Emission startete am 19. Mai und endete am 23. Juni, also just an dem Tag, als in Deutschland die zweite Alarmstufe im Gas ausgerufen wurde. Das angegebene Zielvolumen von 50 Millionen Euro wurde – trotz des allgemein sehr schwierigen Marktumfeldes – sogar übererfüllt. Volkhard Leopold (Leiter Finanzen & Controlling badenova) und Joachim Heizmann (Leiter Treasury badenova) betreuten bei badenova die Finanzierung: „Wir haben in der badenova hiermit die Basis für weitere grüne Finanzierungen über den digitalen Vermarktungskanal geschaffen. Wir danken der finpair ausdrücklich für hervorragende Prozessbegleitung“. Insgesamt konnten 70 Millionen an Finanzierungszusagen eingeworben werden. „Mit unserer ersten grünen Finanzierung sind wir daher mehr als zufrieden. Die Liquidität, um die Energiewende weiter ambitioniert voranzutreiben, ist damit sichergestellt“, so das Fazit von Hans-Martin Hellebrand, Vorstand der badenova. Der Finanzabteilung sowie dem Nachhaltigkeitsmanagement der badenova aber auch dem Partner finpair sei es zu verdanken, dass die Finanzierung so reibungslos geklappt hätte – trotz der mehr als schwierigen Rahmenbedingungen in der Energiebranche.
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