Im Jahr 2022 sind etwa 274 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, da sie aufgrund von Klimakatastrophen, Kriegen und der immer noch anhaltenden Covid-19-Pandemie nicht in der Lage sind, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Humanitäre Hilfe geht nicht ohne die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Denn die Nutzung von Wasserquellen, die durch Fäkalien oder Chemikalien verunreinigt sind, kann zu lebensgefährlichen Krankheiten führen.
Um auch in entlegenen Gebieten und an Orten mit zerstörter Infrastruktur vorhandenes Wasser einfach zu reinigen, hat Professor Franz-Bernd Frechen von der Universität Kassel den Wasserrucksack PAUL (Portable Aqua Unit for Live Saving) entwickelt: „PAUL Ist ein Kernstück der humanitären Hilfe in Krisensituationen. PAUL kann den Bedarf nach sauberem Wasser ohne Energie und Chemikalien befriedigen und ist selbst von Analphabeten kinderleicht zu Bedienen.“ Mit ihm können bis zu 400 Menschen am Tag mit jeweils 3 Liter sauberem Trinkwasser versorgt werden. Durch eine spezielle Filtertechnik werden über 99 Prozent aller Viren, Bakterien und Schmutzstoffe entfernt. Paul wiegt 20 Kilogramm und kann auf dem Rücken in die Einsatzgebiete transportiert werden. Erfinder Professor Frechen erklärt: „PAUL stellt eine essentielle Hilfe bei Erdbeben, Überschwemmungen oder Wirbelstürmen dar und sichert das Überleben der Betroffenen. Seit dem 24. Februar 2022 gerät bei unserem Engagement der Krieg in der Ukraine in den Fokus. Dieser zerstört flächendeckend Infrastruktur, auch für die Wasserversorgung. Um hier zu unterstützen, sind bereits über 200 PAUL in die Ukraine gebracht worden.“
Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS), erklärt: „Wir vom WUS sind eng mit PAUL und Professor Frechen verbunden. Wir freuen uns, dass unterstützt durch Spenden vieler Organisationen, Schulklassen und Firmen sowie einiger Deutscher Länder seit mittlerweile 12 Jahren 3.700 PAULs in 90 Ländern im Einsatz sind und täglich ca. 1,5 Millionen Menschen mit Wasser versorgen.“
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