Die Technische Hochschule (TH) Lübeck erhält Zuschläge für zwei Vorhaben, die ihre ukrainischen Partnerhochschulen unterstützen sollen. Im Projekt „ukraine-digital-bauen“ wird die TH Lübeck mit über 170.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für den Aufbau einer virtuellen Plattform gefördert, die vorhandene und neue Tools für die Lehre in der Ukraine bündelt. Im Verbundprojekt „Wiederaufbausteine und integrierte Stadtentwicklung Ukraine“ arbeitet die TH Lübeck mit der TU Kaiserslautern, der BTU Cottbus und der TU Berlin an einem Sofortprogramm, das die digitale Lehre zur Stadtentwicklung und zum Wiederaufbau in ukrainischen Städten unterstützt.

Der Fachbereich Bauwesen der TH Lübeck hat seit mehr als zehn Jahren enge Kontakte mit der Nationalen Jurij-Fedkowytsch-Universität Chernivtsi, Ukraine. Zwischenzeitlich hat der Fachbereich diese Kontakte um die Kyiv National University of Construction and Architecture, die Yuri Kondratyuk Poltava Polytechnic University, die Lviv Polytechnic National University und die Donbas National Academy of Civil Engineering and Architecture erweitert.

Ukraine-digital-bauen

Vor diesem Hintergrund und der langjährigen Erfahrung aus gemeinsamen Projekten will die TH Lübeck eine begleitende Partnerin sein. So gelang es mit dem Projekt „ukraine-digital-bauen“ eine Förderung durch das BMBF für das Jahr 2022 von über 170.000 Euro zu bekommen. Ziel der Hochschule ist es, eine virtuelle, baufachliche Kommunikationsplattform zu erstellen. Diese bündelt vorhandene und neue Lehrtools. Damit soll die Lehre in der Ukraine besonders durch geflüchtete Personen unterstützt und weiterentwickelt werden. Die erforderlichen Arbeiten werden hauptsächlich durch ukrainische Hochschulangehörige und Studierende umgesetzt, die sich in Schleswig-Holstein befinden. Außerdem stehen Stipendien für Hochschulangehörige bereit. Den geflüchteten Menschen wird so eine fachliche Perspektive und Weiterentwicklung geboten. Das Projekt wird erstmals auf der NordBau in Neumünster vom 7. bis 11. September in Halle 1 vorgestellt.

Weitere Informationen zum Projekt in Kürze unter  www.ukraine-bauen.de und zum DAAD Programm unter https://www.daad.de/de/infos-services-fuer-hochschulen/weiterfuehrende-infos-zu-daad-foerderprogrammen/ukraine-digital/

Wiederaufbausteine und integrierte Stadtentwicklung

Das Vorhaben „Wiederaufbausteine und integrierte Stadtentwicklung Ukraine“ kann mit der Unterstützung des DAAD die digitale Lehre zur Stadtentwicklung und zum Wiederaufbau in ukrainischen Städten unterstützen. Zusammen mit der TU Kaiserslautern, der BTU Cottbus und der TU Berlin startet die TH Lübeck mit der Fachgruppe Stadt ein Sofortprogramm, um die digitale Lehre an fünf Planungshochschulen in der Ukraine zu stärken. Auch hier können Studierende und Lehrende über eine digitale Lernplattform Lehrangebote zu Themen des Wiederaufbaus und der Stadtentwicklung aufrufen. Außerdem werden ukrainische Studierende und Wissenschaftler in Not mit Stipendien unterstützt und Fachexperten eingebunden. Die Maßnahme ist ein wichtiger Baustein zur dauerhaften Unterstützung und Vernetzung der noch recht jungen Stadtplanung in der Ukraine, die für den Wiederaufbau eine wichtige Rolle spielt. Die vier beteiligten Partner an den Hochschulen haben bereits in den letzten Jahren Workshops mit den Partner-Hochschulen durchgeführt und waren an der Neuaufstellung des Planungssystems in der Ukraine beteiligt. Die Ukraine hat 2017 mit dem Weißbuch „Stadtentwicklung“ die Ziele der Leipzig Charta der EU in ein eigenes, dezentrales Planungssystem übertragen. Der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine richtet sich nicht nur gegen die eigenständige und demokratische Ukraine, sondern auch gegen die Ziele der EU-Leipzig Charta: die europäische Stadt als Ort von Demokratie, Pluralismus, Rationalismus, Subsidiarität, Gemeinwohlorientierung, sowie der öffentliche Raum als Ort des Austauschs, freien Aufenthalts und auch des Protests. Diese Themen sollen in den neuen Lehrformaten vertieft werden, um einen nachhaltigen Wiederaufbau in Freiheit zu ermöglichen. Das Vorhaben ist ein wichtiger Baustein für die dauerhafte Vernetzung und Unterstützung der Stadtplanung in der Ukraine durch deutsche Planungsschulen, auf der gemeinsamen Plattform www.panforukraine.de.

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