Ein Beirat für Radverkehr ist gut, aber reicht nicht. Drei Viertel der Wege des klimaschonenden umweltschonenden Verkehrs in Deutschland werden mit Bahn, Bus und zu Fuß zurückgelegt. Wenn im Ministerium nur der traditionell starke Autoverkehr und jetzt der Radverkehr mit Expertenstimme vertreten sind, droht eine verkehrspolitische Schlagseite zu Individualfahrern mit und ohne Motor.
Flächen und Rechte müssen aber dringend zugunsten der großen Mehrheiten im Umweltverbund neu verteilt werden: Nur Bahn und Bus können längere Autofahrten ersetzen. Nur das Gehen ist in Einkaufsstraßen, kurzen Alltagswegen, als Massenzubringer zu Haltestellen und Bahnhöfen praktikabel. Nicht zuletzt sind nur Öffentlicher Verkehr und Fußverkehr fast allen Menschen physisch möglich, gerade auch den sehr jungen, sehr alten und denen mit Behinderungen.
Ausgewogene Verkehrspolitik braucht Expertise und Interessenvertretung aller Verkehrsmittel. Für Fußverkehr hat Wissings Ministerium zwar jetzt erstmals einen Haushaltsposten geschaffen, aber weiterhin kein Personal für die Entwicklung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Nationalen Fußverkehrsstrategie. Dem Beirat für Radverkehr wünschen wir Erfolg. Aber wir appellieren an Volker Wissing: Geben Sie den noch größeren Playern unter den nachhaltigen Verkehrsmitteln mindestens ein ebenso großes Gewicht!
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