Als die Schülerinnen und Schüler des Schloss-Gymnasiums und der Pestalozzi-Schule heute zum Schulstart das erste Mal seit Wochen wieder ihre Schulen betreten haben, dürften die meisten ziemlich überrascht geschaut haben: In den sechs Ferien-Wochen haben sich die zuvor tristen und zubetonierten Schulhöfe das Gymnasiums und der Mombacher Grundschule regelrecht verwandelt: Hunderte  neuer Pflanzen und Sträucher sowie 28 neue Bäume, farbenfrohe Fußball- und Spielfelder sowie attraktive neue Aufenthaltsecken haben in beiden Schulen die Pausenhöfe zu dem gemacht, was sie eigentlich sein sollten: Orte, an denen Schülerinnen und Schüler sich gerne treffen.

Möglich wurden die Umgestaltungen durch eine Initiative von Oberbürgermeister Michael Ebling: Die Stadt Mainz und die Mainzer Stadtwerke hatten 2021 über die Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz eine Aktion für mehr Grün in der Stadt gestartet. Aus Mitteln der Stiftung werden im Rahmen des Projektes „Aus Grau wird Leben!“ unter anderem Dach- und Fassadenbegrünungsprojekte finanziell unterstützt oder versiegelte Flächen bepflanzt. „Aus Grau wird Leben!“ hielt auch auf den Schulhöfen Einzug: Als Pilotprojekte hatte die Stiftung die Entsiegelung und Begrünung des Schulhofs der Pestalozzi-Grundschule und des Schloss-Gymnasiums beschlossen. Ebling und der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Daniel Gahr, die Schulleiterinnen Britta Papan (Pestalozzischule) und Cornelia Groß (Schlossgymnasium) sowie der Landschaftsarchitekt Klaus Bierbaum präsentierten heute den Medien vor Ort, was konkret in den vergangenen sechs Wochen passiert ist.  In erster Linie ging es den Landschaftsplanern um die Entsiegelung mehrerer Bereiche der jeweils gut 1000 Quadratmeter großen Schulhöfe – bei der Pestalozzischule wurden zudem der Vorplatz und Eingangsbereich der Schule umgestaltet.

Die Schulhöfe waren vor der Umgestaltung an den meisten Stellen extrem „zubetoniert“. In Gesprächen mit der Schulleitung und der stadteigenen Gebäudewirtschaft Mainz hatte der Landschaftsarchitekt Bierbaum unterschiedliche Konzepte für die beiden Schulen entwickelt. Wo sollten Flächen entsiegelt und attraktive Spielgeräte sinnvoll platziert werden? Wo entstehen künftig begrünte Bereiche, um das Mikroklima zu verbessern und um Regenwasser sinnvoll versickern zu lassen? In den entsiegelten Schulhofflächen kann das Niederschlagswasser – in Mainz durchschnittlich etwa 700 mm im Jahr – jetzt von den Pflanzen oder dem Boden aufgenommen werden – früher floss es in die Kanalisation. Die Entsiegelung von befestigten Flächen verbessert grundsätzlich auch das Mikroklima. Denn durch die Versickerung und Speicherung der Niederschläge wird das Aufheizen der Flächen gemindert – die Schulhöfe heizen sich insgesamt nicht mehr ganz so stark auf wie früher.

Bei den Pflanzen wurden Arten verwendet, die zum einen mit den klimatischen Verhältnissen zurechtkommen und zum anderen robust sind. In Mombach wurden zehn neue Bäume gepflanzt, am Schloss-Gymnasium 18. An beiden Schulen zusammen wurden rund 500 Sträucher und heckenpflanzen eingesetzt. Vor allem dort, wo die Pflanzen in Aktionsbereichen stehen, etwa beim Ballspielen – sind die Pflanzen durch Zäune umgeben. Die Zäune werden nach und nach von den Pflanzen durchwachsen, damit sie unsichtbar sind. Neue Sitzbänke und -möglichkeiten, zwei zusätzliche Tischtennisplatten und einen neuen barrierefreien Zugang zur Aula im Schloss-Gymnasium gab es ebenfalls. Die Ergebnisse in beiden Schulen können sich jedenfalls mehr als sehen lassen, sind sich die Beteiligten einig. Zwei gelungene Beispiele, die vielleicht Schule machen könnten.  

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