Sana Klinikum Hof ist stolz auf besondere Auszeichnung für erfolgreiche Studienarbeit. Mohammed Misbahuddin-Leis, Assistenzarzt der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie des Sana Klinikums Hof erhält den 2. Preis für sein wissenschaftliches Poster vom IROS 2022, dem Interventionell Radiologischen Olbert Symposium

Hof, 05. September 2022. Er kann es selbst kaum glauben. Der großgewachsene freundliche junge Mann ist unübersehbar stolz. 2019 kam Mohammed Misbahuddin-Leis als Assistenzarzt ans Sana Klinikum Hof und bereits 2,5 Jahre später hält er eine Auszeichnung für ein wissenschaftliches Poster in der Hand. Mit dem Poster bezeichnet man die Darstellung einer wissenschaftlichen Arbeit, die sich im Falle des aus Indien stammenden Arztes mit der „Beurteilung des technischen und klinischen Erfolges der perkutanen transhepatischen Drainage (PTCD) im Rahmen der Behandlung einer postoperativen biliären Insuffizienz (Gallengänge/BDA/Zystikusstumpf) mittels Eskalationsstrategie“ befasste.

Dem Voraus ging die Tatsache, dass die postoperative Insuffizienz des Gallengangssystems mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden ist. Dies liegt darin begründet, das bei großen Bauchoperationen, wie z.B. bei einer Leberresektion oder auch einer Bauchspeicheldrüsen-OP, es eine der Achillesversen des chirurgischen Vorgehens darstellt, das es in der Verbindung zwischen dem deutlich gekürzten Gallengang und dem Wiederanschluss des Gallengangs in den Darm, zur Undichtigkeit kommen kann. „Das ist das, was wir als biliodigestive Anastomose bezeichnen“, erklärt Prof. Graeb, der als Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, die wissenschaftliche Arbeit begleitete. Dabei ist zu bedenken, berichtet er, das die Galle eine sehr aggressive Flüssigkeit ist. Denn wenn Sekret aus den Gallengängen oder nach Operationen an der Bauchspeicheldrüse, Sekret austritt, kann es gesetzte Nähte der Anastomosen vorzeitig auflösen, bevor sie abgeheilt ist. „Früher war es notwendig, dass wir in so einer Situation, eine neue operative Verbindungen zum Gallengang anlegen mussten. Diese Re-Operationen tragen ein hohes Risiko für weitere Komplikationen, da die lokalen Bedingungen bei einer Revisions-OP eher schlechter sind als bei der primären OP.“ so der Chefarzt. Er sei sehr dankbar für die interventionelle radiologische Technik (PTCD) seines Chefarztkollegen Prof. Boris Radeleff und seinem Team, bei der eine Schienung bis hin zur Abheilung der Undichtigkeit erfolgt.

Das bedeutet, man legt einen Schlauch durch die Haut, durch die Leber durch den kurzen Gallengangstumpf in den Darm ein. Damit schient oder dichtet man bei sehr kleinen Gallengängen die Undichtigkeit sogar ab. So kann die Heilung um die Gallengänge herum erfolgen. Der Schlauch muss zwar zwischen drin mal gewechselt oder gespült werden, das sei aufwendig, aber man erspart dem Patienten die zweite große OP, die nicht unbedingt ein sehr hohes Erfolgsergebnis birgt. Für den Patienten ist es ein sehr großer Zugewinn, da mit dieser Methode über 70 Prozent der Patienten ausgeheilt sind und die zweite OP somit erspart wurde. „Es gibt ab und an Patienten, die doch noch mal operiert werden müssen, aber das ist inzwischen die große Ausnahme“, so Prof. Graeb.

Misbahuddin-Leis analysierte von Januar 2018 bis Oktober 2021 alle Patienten der viszeralchirurgischen Abteilung des Hauses, die zur interventionell-radiologischen Behandlung einer postoperativen Insuffizienz des Gallengangsystems überwiesen wurden. „Insgesamt nahmen 24 Patienten an der Studie teil. Wir behandelten die Insuffizienz, z.B. mittels Ultraschall-gesteuerter PTCD Anlage unter Anwendung einer Eskalationsstrategie mit sequenziell größeren Drainagen.“ führte Misbahuddin-Leis kurz aus. „Die zu untersuchende Hypothese war, dass mit Hilfe der PTCD-Eskalationsstrategie, auch die früh postoperative Insuffizienz klinisch erfolgreich behandelt werden kann, so dass später möglichst keine operative Versorgung mehr erforderlich sein würde.“

Chefarzt Prof. Radeleff erläutert: „Die PTCD Technik wurde etabliert bei sehr feinen Gallengängen von 1 bis 2 mm bei Patienten nach Lebertransplantation. Im Zuge der Gründung des Pankreaszentrums am Sana Klinikum Hof, bestand seit 2017 die Notwendigkeit diese schwere Komplikation bei dieser großen Operation zu behandeln. Misbahuddin-Leis hat die Patienten von Anfang an betreut und in einer Datenbank erfasst. Bei den 24 Patienten waren 141 interventionelle Eingriffe notwendig, ein langer Weg, der sich für die Patienten aber extrem auszahlt.“, bestätigt auch er die Aussage seiner Kollegen. Im Ergebnis konnte die postoperative Gallengangsinsuffizienz bei 16/23 Patienten der Studie interventionell vollständig saniert werden, ohne das eine weiter OP notwendig wurde. Einmal mehr hat sich die Anwendung positiv bestätigt.

Der IROS ist der Internationale Radiologen Kongress von Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Es ist eine Ehre dort ein Poster angenommen zubekommen. Es wurden über 100 Arbeiten eingereicht. Von den 10 prämierten Arbeiten, erreichte das Poster seines jungen Kollegen den 2. Preis.“, so Radeleff. Dass die klinische Arbeit des Ärzteteams und die wissenschaftliche Ausarbeitung von Misbahuddin-Leis so gut angenommen wurde, ist für den Kollegen sehr löblich. Er wird die Daten in seine Promotion aufnehmen, die an der Universität Heidelberg angemeldet ist. Alles in allem ist die Technik eine Notwenigkeit an jedem Zentrum, welches pankreato-, hepatobiläre Eingriffe durchführt. Zum Standard gehört es in Deutschland jedoch noch nicht, weil die Interventionelle Radiologie nicht an allen Standorten vorgehalten werden kann, sie ist aber Voraussetzung für eine Zertifizierung für Leber- und Pankreaschirurgie. Die Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Sana Klinikums Hof ist als Ausbildungszentrum für Interventionelle Radiologie durch die zuständigen deutschen Fachgesellschaften DeGIR/DRG- zertifiziert. „Damit können wir nicht nur unsere eigenen Ärzte, sondern auch Ärzte aus anderen Kliniken bei uns am Sana Klinikum Hof in unseren interventionellen Behandlungsmethoden ausbilden". Von dieser nachgewiesenen Qualifikation profitieren insbesondere unsere Patienten. Modernste Therapien und Techniken stehen für eine umfassende minimal-invasive Behandlung zur Verfügung.

Es ist eine sehr seltene Krankheit und man hat großes Glück, wenn man mit einer kleinen Kontrollgruppe eine Studie durchführen kann. Es sei für ihn eine Ehre mit solch bekannten Ärzten, wie Prof. Radeleff, dem Chefarzt der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie und Prof. Graeb zusammenarbeiten zu dürfen. Er konnte es kaum fassen, dass er die Chance bekam diese Studie leiten zu dürfen. Die Patienten, welche die er während der Studienzeit betreute, seien über die Therapiemöglichkeit in Hof sehr dankbar gewesen. Es habe ihn sehr mit Glück erfüllt, gemeinsam im Team helfen zu können.

“Warum Deutschland?“ Diese Frage stellte seine Familie mehrfach, als er sich für die Region, insbesondere das Sana Klinikum Hof, entschied. „Jetzt weiß ich einmal mehr, dass es die richtige Entscheidung für mich war.“, erzählt er freudestrahlend.

Über die Sana Klinikum Hof GmbH

Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In 14 Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 25.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten.

Das Sana Klinikum Hof gehört zum Verbund der Sana Kliniken AG. Der Konzern ist der größte unabhängige Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum mit über 120 Einrichtungen (darunter mehr als 50 Krankenhäuser und MVZ) und 1,8 Mio. behandelter Patienten in 2020. 25 private Krankenversicherungen sind Eigentümer der Gruppe. Sana Kliniken erbringt von der Prävention, über die ambulante und stationäre Versorgung sowie Nachsorge, Reha und Hilfsmitteln bis zu B2B-Services in Einkauf, Logistik und im Med-Tech-Bereich integrierte Gesundheitsleistungen für Patienten und Unternehmen

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