Im Zoo Basel ist am Freitag, 2. September 2022, frühmorgens eine weibliche Giraffe zur Welt gekommen. Mutter Sophie (11) und das Junge sind wohlauf und haben die Geburt gut überstanden. Sophie ist vor zehn Jahren aus dem Bioparc Doué-la-Fontaine (FR) in den Zolli gekommen. Tufani, wie das Junge heisst, ist ihr fünftes Junges. Vater ist Bulle Xamburu (13).

Bei Sophie kündigte sich die Geburt in der zweiten Augusthälfte an: Das Euter bildete sich und die Vulva schwoll an. Als der zuständige Tierpfleger am Freitagmorgen des 2. September um 7.00 Uhr in den Stall kam, lag Tufani bereits im Stroh neben Sophie. Tufani, was Sturm bedeutet, ist Sophies fünftes Junges. Entsprechend reibungslos verlief die Geburt – sieht man davon ab, dass das Kleine etwas auf sich warten liess. Die durchschnittliche Tragzeit bei Giraffen liegt bei etwa 15 Monaten. Bei Tufani dauerte es einen Monat länger, bis sie zur Welt kam. Die letzte Brunst von Sophie beobachteten die Tierpflegenden anfangs Mai 2021. Die Geburt von Giraffen ist nicht ganz ohne, denn sie werden im Stehen geboren. Deshalb wurde der Stall bereits nach den ersten Anzeichen einer nahenden Geburt tief eingestreut.

Erste unsichere Schritte und Hunger

Frühmorgens stand das 60 Kilogramm schwere Kalb erstmals noch etwas wackelig auf den Beinen. Vor dem Mittag war Tufani bereits sicherer unterwegs und begann bei Sophie an einer der vier Zitzen zu trinken. Eine Giraffenkuh kann drei bis zehn Liter Milch am Tag produzieren; wobei die Milch mehr Fett und Proteine enthält als jene einer Kuh. Um solche Mengen zu produzieren, braucht eine Giraffenkuh viel qualitativ hochstehendes Futter. Sophie kümmert sich gut um ihr Junges und säugt es regelmässig. Die Säugezeit bei Giraffen dauert etwa zwölf Monate. Nach ein paar Wochen beginnt das Junge auch feste Nahrung aufzunehmen, allerding noch in kleinen Mengen.

Zucht für die Population

Mit Tufani umfasst die Gruppe Kordofan-Giraffen im Zolli nun vier Tiere. Diese Giraffen-Unterart zeichnet sich durch eher kleine und unregelmässige Flecken auf der Innenseite der Beine aus. Im Zoo Basel wird sie seit 2011 gehalten. Kordofan-Giraffen gelten laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als vom Aussterben bedroht, der Populationstrend ist abnehmend.

Um Sophie und Tufani Ruhe zu gönnen, bleibt das Antilopenhaus zeitweise geschlossen. Besuchende können die beiden aber regelmässig auf der Aussenanlage beobachten.

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