In den letzten Monaten dieses Jahres trifft Tanz auf Themen, die Menschen bewegen, die es gilt zu befragen und die es in ihrer Vielschichtigkeit Wert sind, Position zu beziehen. Unter dem Motto „Tanz trifft.“ präsentiert die fabrik Potsdam mit ihrem Herbstprogramm sowohl neue Arbeiten regionaler Tanzkünstler:innen sowie Stücke bekannter internationaler Choreograf:innen. Mit dabei sind fünf Deutschlandpremieren und drei Uraufführungen – ein dichtes Programm von Gastspielen und Koproduktionen, das die letzten Monate des Jahres dadurch zum Potsdamer „Tanzherbst“ werden lässt.

Mit dem Tanzherbst führt die fabrik Potsdam ein neues Abo ein mit dem drei Wahl-Aufführungen zu einem Sonderpreis (28 €) besucht werden können. Damit lädt das Internationale Zentrum für Tanz und Bewegungskunst zur Entdeckung von vielfältigen internationalen Tanzaufführungen ein.

Nach ihrer eindrucksvollen Soloarbeit Missing in Action im Rahmen der Potsdamer Tanztage 2022 kommt Mia Habib im Oktober zurück nach Potsdam. Mit ihrem Stück How to Die – Inopiné (Deutschlandpremiere) begegnet, verhandelt und verwandelt sie Gefühle von Bedrohung und Unsicherheit.

Zu einer der bekanntesten und für ihre Stücke mehrfach ausgezeichneten Choreograf:innen der Niederlande zählt die aus Deutschland stammende Künstlerin Nicole Beutler, die in der Vergangenheit bereits mehrfach in Potsdam zu Gast war. In ihrem Stück Role Model öffnet sie die Bühne für sechs starke junge Frauen und einen DJ, die auf Basis von urbanen Tanz-und Musikeinflüssen Fragen von kultureller Identität, tradierten Geschlechterrollen und der Rolle der Jugend in der Gesellschaft stellen.

Die südafrikanische Company Via Katlehong demonstriert kraftvoll mit Via Injabulo (Deutschlandpremiere) die Protestkultur der Townships mit Pantsula und Gumboots dance. Gerade im Juli wurde das Programm mit zwei Choreografien von Marco Da Silva Ferreira und Amala Dianor auf der Open Air Bühne des Festivals von Avignon präsentiert, bevor es dann in einer Europatour auf zahlreichen renommierten Bühnen gezeigt wird u.a. im Théâtre de la Ville in Paris, im Grand Théâtre von Luxemburg und in der Maison de la Danse in Lyon. „Ein sehr schönes Gewirr von Unisonos verteilt die Tänzerstaffeln, deren verblüffende Gestik, die von Fußtritten durchzogen ist, magisch eng verknüpft ist“ so die französische Tageszeitung Le Monde.

Drei Uraufführungen präsentiert die fabrik Potsdam als eigene Koproduktionen. Die Potsdamer Choreografin Laura Heinecke feiert die Uraufführung von HERTZ – Die Welt ist Schwingung, ein Stück zur Resonanz im Körper der Bewegung, der Emotionen und der Umwelt.  Adi Weinberg präsentiert mit ihrem neuen Stück If The Bull Won’t Come eine fesselnde, kraftvolle und berührende Geschichte über die Begegnungen im Leben einer Frau. Die Reise der Frau spiegelt die einer anderen wider. Pasiphae wurde zweimal verflucht: zuerst, weil sie sich in einen Stier verliebte und diese Liebe vollziehen musste und dann, weil sie dazu verflucht war, mit ihrem unnatürlichen Sohn, dem Minotaurus, in der Isolation des Labyrinths zu leben. Mit Horace, einem Stück für Kinder ab 6 Jahren, stellt die fabrik im Rahmen ihres Programms explore dance – Tanz für Junges Publikum eine neue Produktion von Renae Shadler über ihre Beziehung, seit ihrer Kindheit in Australien, zu einem Krokodilschädel. Das Pop Up-Stück thematisiert den regenerativen Zyklus des Lebens und basiert auf Renaes wahrer Geschichte über ihre lebenslange Freundschaft mit dem Knochen und ihre vielen gemeinsamen Abenteuer.

Das Tanzherbst-Programm endet im Dezember mit der Deutschlandpremiere von Frérocité vom französischen Choreografen Fabrice Ramalingom, der schon bei den Potsdamer Tanztagen 2022 mit dem Duett Génération zu Gast war. Diesmal bringt er 25 Personen, darunter 18 Potsdamer Laien, auf die Bühne. Er geht mit Frérocité die Themen der Solidarität und Brüderlichkeit in einer Welt von begrenzten Ressourcen an. Für ihn eine Art künstlerisches Manifest in Zusammenarbeit mit Potsdamer Interessierten.

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Tanzherbst-Abo: 3 Wahlaufführungen, 28 €

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