Geburtshilfliche Notfälle sind seltene, aber hochdramatische Ereignisse. In kürzester Zeit müssen Entscheidungen getroffen und unter hohem emotionalen Stress und zeitlichem Druck umgesetzt werden. Das Team der Geburtshilfe der Asklepios Klinik Lindau ist auch dafür gut ausgebildet. Im Rahmen des sogenannten „S.A.V.E.“ Teamtrainings wurde am 14. September von 08:00-16:30 Uhr nun einen Tag lang der Ernstfall geprobt und an einer besonderen interaktiven Puppe verschiedene geburtshilfliche Notfallszenarien unter realen Bedingungen vor Ort simuliert.

Bei den in den Asklepios Kreißsälen vor Ort durchgeführten S.A.V.E. („Sicher Arbeiten Vertrauen Erhalten“) Teamtrainings werden Notfälle wie zum Beispiel eine Blutungskomplikation oder eine Neugeborenen Reanimation mit den bestehenden Teams in deren realer Arbeitsumgebung in der Klinik simuliert, deren Management trainiert und Verbesserungspotentiale herausgearbeitet. Besonderes Augenmerk liegt auf der interdisziplinären Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb der Teams. Die Inhouse-Trainings werden dabei jeweils passgenau auf die zu trainierenden Teams abgestimmt. S.A.V.E. zielt darauf ab, alle Geburtshelfer und Hebammen sowie Anästhesisten und Pflegekräfte in einem umfassenden Hands-on-Training auf Notfallsituationen während der Geburt optimal vorzubereiten. 

Training mit  täuschend echter Puppe

Trainiert wird an einer besonderen Puppe, die täuschend echt eine Gebärende oder ein Neugeborenes darstellt. Gesteuert wird die Puppe aus einem Nebenraum. Hier können Puls, Herztöne, Stimmen und sogar eine lebensbedrohliche Blutung oder ein Krampfanfall bei einer schweren Schwangerschaftsvergiftung simuliert werden. „Geburtshilfliche Notfälle sind seltene, aber unter Umständen dramatische Ereignisse. Es gilt in kürzester Zeit Entscheidungen zu treffen und zu handeln. Um im Ernstfall bestmöglich zu agieren, muss jeder Mitarbeiter im Kreißsaal in der Lage sein, eine Gefährdung von Mutter und Kind zu erkennen und entsprechend zu handeln“, betont Dr. med. Mark Boockmann, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe der Asklepios Klinik Lindau.

Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, den entsprechenden Umgang mit den unterschiedlichen Szenarien regelmäßig zu trainieren. Hierzu reist das S.A.V.E. Team von Klinik zu Klinik und simuliert mit Schauspielern und lebensgroßen, volltechnisierten Simulationspuppen Notfälle. „Durch das intensive Training von Notfallszenarien in einer sicheren und realistischen Umgebung sind unsere Teams im realen Notfall bestmöglich aufgestellt. Zudem finden sechsmal im Jahr zentral am Institut für Notfallmedizin in Hamburg weitere Trainings für alle Kreißsaal Mitarbeiter statt. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung von neuen medizinischen Erkenntnissen, rechtlichen Anforderungen und manuellen Fertigkeiten“, betont Nicola Scharf, Leitung S.A.V.E. und Fachanwältin für Medizinrecht im Asklepios Konzern. Davon profitiert auch das Team der Geburtshilfe in Lindau und somit alle werdenden Mütter die an der Klinik entbinden.   Die Attraktivität und Sicherheit der Geburtsstation der Klinik wurde in den vergangenen Jahren weiter erhöht. Die werdenden Eltern können sich unter anderem auf drei hochmoderne neue Kreißsäle freuen. Im Jahr 2021 erlebte die Klinik daher einen wahren Babyboom. 472 kamen Kinder zur Welt. Eine deutliche Steigerung zu den Vorjahren (401 Kinder zum Ende 2020. 2019: 388 Kinder)  In diesem Jahr sind es  bis Mitte September bereits 357.

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