Am Wochenende vom 17. bis 18. September trafen sich Mitglieder des Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) e.V. in Baunatal. Gemeinsam haben sie in den vergangenen zwei Jahren an der Novellierung der Amateurfunkverordnung gearbeitet – dafür wurden sie nun mit der Ehrenplakette des Verbandes gewürdigt. Diese Auszeichnung wird an aktive Amateurfunkgruppen in Deutschland verliehen.

Fast zwei Jahre und mehr als 9000 Stunden ehrenamtliche Arbeit waren nötig, um den Einstieg in den Amateurfunk deutlich zu vereinfachen: Nach der Übergabe der Arbeitsergebnisse an die Bundesnetzagentur in der Mitte des Jahres hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr Anfang September den Referentenentwurf einer neuen Amateurfunkverordnung vorgelegt. Dieser wird in den kommenden Wochen vom Vorstand und den Referate des DARC geprüft.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde 2020 eine Arbeitsgruppe gegründet, innerhalb derer die Ehrenamtlichen ein Konzept für ein Dreiklassensystem sowie die Modernisierung des Prüfungskatalogs für die Amateurfunkprüfung erstellt haben. Unter der Leitung von Dr. Matthias Jung aus dem Referat Ausbildung, Jugend und Weiterbildung arbeiteten 75 Personen aus ganz Deutschland primär online auf der DARC-eigenen Videoplattform und organisierten sich in einer Vielzahl von Arbeitsgruppen, um Newcomern den Einstieg in das Hobby Amateurfunk zu erleichtern.

Die inhaltliche Arbeit fand in sieben Fachgruppen statt. Weitere Arbeitsgruppen unterstützten in den Bereichen Grafik, Schriftsatz und Layout, Rechtschreibung und Grammatik sowie der Entwicklung eines Bearbeitungssystems mit vollautomatischer Erzeugung der Kataloge und Prüfungsbögen. Besonderheit der Arbeitsgruppe war ihre heterogene Zusammensetzung. Funkamateure mit unterschiedlichsten persönlichen Hintergründen und Wissensständen trafen aufeinander.

Nach fast zwei Jahren gemeinsamer Arbeit, die vorwiegend online stattgefunden hat, trafen sich am 17. und 18. September 25 Teammitglieder im Amateurfunkzentrum in Baunatal teilweise zum ersten Mal persönlich. Die Ehrung nahm der DARC-Vorsitzende Christian Entsfellner zusammen mit seinem Vorstandskollegen Ronny Jerke vor. Neben interessanten Vorträge hatten die Anwesenden auch die Gelegenheit, in einer Probeprüfung die Ergebnisse der eigenen Arbeit zu erfahren. Einigkeit bestand darüber, dass die neue Klasse N einen deutlich vereinfachten Einstieg in den Amateurfunk ermöglichen wird, während die Klassen E und A trotz inhaltlicher Weiterentwicklung im Niveau vergleichbar zur aktuellen Prüfung bleiben.

Die Pressemeldung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr kann unter bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2022/065-kluckert-amateurfunkverordnung.html nachgelesen werden. Der Pressemitteilung anhängend ist ein Entwurf zur zweiten Verordnung über die Änderung der Amateurfunkverordnung. Diesen findet man als PDF-Datei unter bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Gesetze-20/zweite-verordnung-aenderung-amateurfunkverordnung.html.

Über den Deutscher Amateur-Radio-Club e.V.

Als größter Verband von Funkamateuren in Deutschland hat der DARC e.V. über 33.000 Mitglieder. Damit ist über die Hälfte der deutschen Funkamateure im Verein organisiert, vertritt die Interessen der Funkamateure bundesweit und engagiert sich bei der Förderung des Amateurfunks auf allen Ebenen – auch international als Mitglied der International Amateur Radio Union (IARU).

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