• NEUE VERANSTALTUNGSREIHE STÄDEL INVITES STARTET 
  • KÜNSTLER MICHAEL MÜLLER IM GESPRÄCH
  • FÜHRUNGEN DURCH DIE SAMMLUNG GEGENWARTSKUNST 
  • DRINKS UND DJ-SET

Das Städel Museum und BMW laden zu einer neuen Veranstaltungsreihe in die Sammlung Gegenwartskunst ein: STÄDEL INVITES – ein Live-Event mit Künstlerinnen und Künstlern. Den Auftakt bildet die Ausstellung „Michael Müller: Der geschenkte Tag. Kastor & Polydeukes“. Die Kuratorin und stellv. Sammlungsleiterin für Gegenwartskunst Svenja Grosser spricht am 14. Oktober 2022 um 19 Uhr mit dem deutsch-britischen Künstler Michael Anthony Müller über seine Kunst, Momente der Inspiration und die Ideen hinter seiner aktuellen Einzelausstellung. In dieser entfaltet Michael Müller mit den Mitteln der Malerei und über ihre Grenzen hinaus eine vielschichtige künstlerische Reflexion über die Bedeutung von Zeit, Sterblichkeit sowie überzeitlicher Liebe. Dabei wägt er auch die Möglichkeiten der Abstraktion ab und stellt die entscheidende Frage: Kann ein abstraktes Kunstwerk eine Geschichte erzählen?

Im Anschluss an das Gespräch laden Kurzführungen die Besucher ein, Verbindungen zwischen Michael Müllers Kunst und den Werken der Sammlung Gegenwartskunst zu entdecken. Auf mehr als 3000 m² fächert sich in den Gartenhallen des Museums eine Geschichte der Kunst nach 1945 auf. Rund 230 Arbeiten von 170 Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Schulen, Stilen und Gruppen eröffnen überraschende Vergleiche, Blickwinkel und Sichtachsen zwischen der unmittelbaren Gegenwart und ihren Wurzeln in den zurückliegenden Jahrzehnten. Drinks und ein DJ-Set von chimney runden den Abend ab. Für STÄDEL INVITES MICHAEL MÜLLER sind Tickets im Online-Shop des Städel Museums sowie an der Abendkasse erhältlich.

Der Künstler Michael Anthony Müller (geb. 1970 in Ingelheim am Rhein) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Bildhauerei und Bildende Kunst an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Magdalena Jetelová, bevor er für acht Jahre im Hochhimalaya in Alchi und Changspa (Ladakh) lebte. Von 2015 bis 2018 war er Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin. Seine Gemälde, Skulpturen, Videoarbeiten, Performances und Installationen waren in internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen. Der Ausstellungszyklus Achtzehn Ausstellungen umfasste von 2013 bis 2017 insgesamt 33 Ausstellungsprojekte und vier Performances, präsentiert in der Galerie Thomas Schulte, im KW Institute for Contemporary Art und in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. 2017 wurde er für den Kunstpreis der Böttcherstraße, Bremen, nominiert. 2013 war er einer der Nominierten für den Berliner Kunstpreis und Gewinner des Sanofi Art Project.

In seiner Ausstellung im Städel Museum führt Michael Müller die Besucher mit einer raumfüllenden Arbeit, Zeichnungen, Gemälden und einer Skulptur in die mythologische Welt der griechischen Antike. Im Zentrum steht die Arbeit Der geschenkte Tag (2021–2022), die auf dem Mythos der Dioskuren, der Zwillinge Kastor und Polydeukes, basiert. Nachdem das unzertrennliche Brüderpaar durch den Tod des sterblichen Kastor im Kampf auseinandergerissen worden ist, gewährt Zeus ihnen abwechselnd je einen Tag im Hades, dem Reich der Toten, und einen Tag im Olymp unter den Göttern. Ein Prolog mit Zeichnungen und einer Skulptur des Künstlers im Zusammenspiel mit Papierarbeiten aus der Sammlung des Städel Museums führt in den Mythos ein. Mit der ortsspezifischen Arbeit Der geschenkte Tag lässt Müller zudem unterschiedliche Konzepte von Zeit in einen Dialog treten: zum einen die physikalische Vorstellung von Zeit, die eine Unterteilung von Zeitabschnitten in objektive Einheiten erlaubt, zum anderen die menschlichexistenzielle Zeit, die sich dieser strikten Unterteilung entzieht. Die Arbeit misst insgesamt 6 × 65 Meter und besteht aus 24 großformatigen Leinwänden. Sie symbolisieren die 24 Stunden des Tages und wurden vom Künstler ausschließlich zur jeweiligen Stunde, für die die jeweilige Leinwand steht, bemalt. Die Ausstellung findet ihren Abschluss in den Gartenhallen, wo Müller weitere Werke präsentiert und die Besucher buchstäblich in die „Unterwelt“ begleitet.

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