Der langjährige Oberarzt Dr. Samuel Hemmerling wird Chefarzt der Notfallmedizin im Kreiskrankenhaus Lörrach. Dies hat der Aufsichtsrat der Kliniken des Landkreises Lörrach am vergangenen Freitag beschlossen. Neben einer profunden Kenntnis der Strukturen innerhalb und außerhalb der Zentralen Notaufnahme (ZNA) bringt der Vierzigjährige Notfallmediziner ein umfangreiches Spektrum an Zusatzqualifikationen im Bereich der Notfall- und Intensivmedizin mit. Er ist außerdem Internist und als Leitender Notarzt selbst im Rettungsdienst im Landkreis Lörrach unterwegs.
Unterstützung der Chefärzte
Der Berufung Hemmerlings, der seit 2017 in der ZNA tätig ist, war ein mehrstufiges Auswahlverfahren vorausgegangen, an dem auch mehrere Chefärzte aus den Kreiskliniken beteiligt waren. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Herrn Dr. Hemmerling einen Kollegen aus den eigenen Reihen gewonnen haben, der die Unterstützung der Chefärzte genießt“, berichtet Prof. Dr. Hans-H. Osterhues, Ärztlicher Direktor der Lörracher Kliniken. Als erste Anlaufstelle für Notfallpatienten sei die ZNA Dreh- und Angelpunkt in die Kliniken hinein und stehe stark im Fokus, so Osterhues weiter. „Es ist uns ein großes Anliegen, die Weichen für ein bestmögliches Funktionieren der Notaufnahme zu stellen – auch heute schon mit der Perspektive auf das neue Klinikum“, schließt der Mediziner.
Eigener Fachbereich Akut- und Notfallmedizin
Mit der erstmaligen Berufung eines Chefarztes für die Akut- und Notfallmedizin wird ein wichtiger strategischer Schritt zur Stärkung der Notaufnahme bereits heute umgesetzt, der ursprünglich erst für das neue Klinikum vorgesehen war: Als „Klinik für Akut- und Notfallmedizin“ wird sie zu einem eigenen medizinischen Fachbereich ausgebaut und soll so mit den weiteren Abteilungen innerhalb der Kliniken auf Augenhöhe agieren können. Zentrale Ziele dabei sind die Verbesserung der Abläufe bei der Patientenversorgung und der Patienten- und Mitarbeitendenzufriedenheit. Dass auch das pflegerische Personal künftig zum unmittelbaren Team von Chefarzt Hemmerling gehören wird, ist dabei eine Besonderheit. Damit soll sichergestellt werden, dass eine einheitliche Betriebsorganisation aus einer Hand erfolgen und ein verbindlicher Gesamtprozess für alle Berufsgruppen innerhalb der Notaufnahme etabliert werden kann.
Medizinische Qualität – Kommunikation – Fachkräftemangel
„Die Notfallmedizin war schon immer mein Steckenpferd und ich blicke meiner neuen Verantwortung mit großer Freude und einer guten Portion Respekt entgegen“, berichtet der designierte Chefarzt Hemmerling. Zu seinen wichtigsten Zielen zählt er die Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität und der Kommunikation mit Patienten und Angehörigen, den zuweisenden Kollegen und Rettungsdiensten. Auch der Fachkräftemangel spielt eine spürbare Rolle in der künftigen Klinik für Akut- und Notfallmedizin und steht auf der Agenda Hemmerlings. Mit viel Struktur und Ausbildung will er dazu beitragen, dass vakante Stellen leichter besetzt werden können und vorhandene Mitarbeitende zufrieden dableiben. „An Ideen und Konzepten mangelt es sicher nicht“, berichtet er. Dabei greift er auch auf einen Erfahrungsfundus aus seiner Facharztausbildung zum Europäischen Facharzt für Notfallmedizin zurück. „Hier durfte ich Einblicke in die Systeme anderer Länder gewinnen, in denen die Notfallmedizin bereits seit langem als eigene Fachabteilung etabliert ist“.
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