Der Blick auf die Maisflächen im Norden und Osten des Landes haben bereits vermuten lassen, was die nun durch das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichten vorläufigen Erträge und Erntemengen für Silo- und Körnermais bestätigen: einen erheblichen Rückgang. Das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) verweist auf diese von Destatis bekanntgegebenen vorläufigen Zahlen, die auch auf eine Verschiebung des Anbauspektrums hindeuten.

Die Anbaufläche für Silomais ist von 2,22 Mio. ha (2021) recht stark auf 2,02 Mio. ha (2022) gesunken. Diese Flächenveränderung muss bei der Betrachtung der ermittelten Hektarerträge berücksichtigt werden. Laut Destatis liegen die Hektarerträge für Silomais lediglich bei 75 % des Vorjahreswertes, nämlich bei 359,1 dt/ha in diesem Jahr gegenüber 472,3 dt/ha im letzten Jahr. Bezieht man nun die gesunkene Anbaufläche bei Silomais mit ein, ergibt sich für dieses Jahr eine Erntemenge von nur knapp 70 % des Vorjahreswertes, nämlich 72,6 Mio. t in 2022 gegenüber 104,83 Mio. t in 2021.

Auch die Körnermaiserträge sind drastisch gesunken: Mit 77,6 dt/h (2022) liegen diese deutlich unter den 103,6 dt/ha des vergangenen Jahres. Die Anbaufläche für Körnermais legte jedoch von 430.000 ha (2021) auf 466.000 ha (2022) zu. Trotz Berücksichtigung der größer gewordenen Anbaufläche, liegt die gesamte Erntemenge immer noch bei nur 80 % der Vorjahresmenge. In diesem Jahr konnten lediglich 3,62 Mio. t Körnermais inklusive CCM vom Feld gefahren werden, verglichen mit 4,46 Mio. t im Jahr 2021.

Das DMK betont jedoch, dass es noch keine verlässlichen Angaben dazu gibt, wieviel Körnermais einsiliert worden ist. Unlängst veröffentlichte Zahlen des französischen Maiserzeugerverbandes AGPM bestätigen, dass in Frankreich auf etwa 70.000 ha Körnermais für die Silierung geerntet wurde. Auch für Deutschland könnte die als Silomais geerntete Körnermaisfläche im fünfstelligen Bereich liegen.

Deutliche regionale Unterschiede beim Ertragsniveau

Wie in der Oktoberausgabe des DMK-Pressedienstes bereits berichtet wurde, hatten viele westeuropäische Länder Verluste aufgrund von Hitze und Dürre zu beklagen. Beim European Maize Meeting im September in Dänemark berichteten Teilnehmer aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien und Italien ebenso wie die deutschen Vertreter über ein schwieriges Anbaujahr mit Ernteeinbrüchen.

In Deutschland waren diese Einbußen regional allerdings stark unterschiedlich ausgeprägt. Während Agrarbetriebe im Süden Deutschlands, mit Ausnahme des Oberrheingrabens und des äußersten Nordens vergleichsweise gute Witterungsbedingungen konstatierten, waren der Nordwesten sowie Mittel- und Ostdeutschland von sehr starken Ertragsminderungen betroffen. Wo nicht beregnet werden konnte, waren vor allem beim Silomais stellenweise sogar Totalverluste zu beklagen.

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