Trotz technischer Weiterentwicklung gibt es Verbesserungsbedarf bei der Optischen Kohärenztomographie (OCT), um beispielsweise präzise Aussagen zur Netzhautdicke zu erhalten – das hat Isabel Wiegand bei ihrer Bachelorarbeit herausgefunden. Dafür wurde sie nun mit dem Rupp + Hubrach Wissenschaftspreis 2022 ausgezeichnet.

Netzhautveränderungen schnell und präzise erkennen – das kann Fachpersonal mit der optischen Kohärenztomographie (OCT). Doch gibt es trotz technischer Weiterentwicklung Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Technik? Das hat Isabel Wiegand in ihrer Bachelorarbeit via Vergleichsmessungen von normal und stark fehlsichtigen Personen bestätigt. Außerdem kommt sie zu dem Ergebnis, dass zugleich ein wichtiger Aspekt in der Verbesserung der Anwenderausbildung liegt. Denn für OCT-Aufnahmen sollte erfahrenes und gut geschultes Personal eingesetzt werden. Für ihre klar strukturierte Studie und nachvollziehbaren Resultate erhielt Isabel Wiegand nun den renommierten Rupp + Hubrach (R+H) Wissenschaftspreis 2022. Ihr Betreuer Prof. Dr. Peter Baumbach sagt: „Ich habe in meiner Vorlesung großes Interesse von Frau Wiegand an dem Thema OCT wahrgenommen. So ist eine Fragestellung mit wissenschaftlichem Anspruch, Neugier und analytischem Vorgehen entstanden. Unsere Preisträgerin bewies dabei Durchhaltevermögen, Neugierde und das Bemühen, mehr zu wissen. Die Jury aus Fachleuten aus ganz Deutschland hat dies belohnt und soll andere Studierende motivieren, es ihr gleich zu tun. Frau Wiegands Leistung hat Bestand und kann ihr keiner mehr nehmen.“

Isabel Wiegand schloss vor ihrem Augenoptik/Optometrie-Studium an der Hochschule Aalen eine Ausbildung zur Augenoptikerin sowie ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Sozialstation in der Demenzbetreuung ab. Für ihr Studium hat sie sich entschieden, weil sie ihr Wissen vertiefen und die Möglichkeiten auf dem Berufsmarkt verbessern wollte. Wiegand: „Das Studium verband für mich perfekt die Felder Gesundheit, Handwerk, BWL und die Arbeit mit Menschen.“ 

Das Thema OCT begeisterte sie sofort. Im klinischen Alltag ist es von großer Bedeutung, in kurzer Zeit präzise Aussagen insbesondere zur Netzhautdicke zu erhalten. OCT-Aufnahmen sind jedoch unter realen Bedingungen wie Zeitdruck und praxisnahen Umständen nicht immer eindeutig. Dass sie nun für ihre Untersuchungen ausgezeichnet wurde, freut sie: „Für mich ist die Auszeichnung Ansporn und Bestätigung, dass ich den richtigen Weg gewählt habe. Das steigert natürlich auch das eigene Selbstwertgefühl.“

R+H Geschäftsführer Ralf Thiehofe übergab im Rahmen einer feierlichen Zeremonie den Wissenschaftspreis in der Hochschule Aalen an Isabel Wiegand: „Ich freue mich sehr, heute zum 18. Mal in Aalen den seit 1990 jährlich vergebenen Wissenschaftspreis überreichen zu können. R+H möchte damit den Verbund Hochschule – Wissenschaft – Industrie fördern und stärken.“ Wiegand studiert seit ihrem Bachelorabschluss an der Hochschule Koblenz im Masterstudiengang „Applied Physics“ mit Schwerpunkt „Lasertechnik und Optische Technologien“.

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