506 neue Meisterinnen und Meister wurden am Samstag vom Präsidenten der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, Klaus Hofmann, feierlich in den Meisterstand erhoben. Bei der Veranstaltung im Congress Center Rosengarten in Mannheim waren hochrangige Vertreter aus Politik und Handwerk zugegen, um dem Führungsnachwuchs ihre Anerkennung für die erbrachte Leistung zu übermitteln. „Durch den Meisterabschluss haben Sie die Grundlage, um einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, für die Wirtschaft und die Zukunftsentwicklung in diesem Land zu erbringen“, sagte der Handwerkskammerpräsident.

Moderatorin Janina Klabes führte charmant durch einen festlichen Abend mit Livemusik, Ansprachen und Ehrungen, der eine Reihe von Gänsehautmomenten bot. Zum entscheidenden gehörte der Augenblick, als der Handwerkskammerpräsident die erfolgreichen Absolventen kraft seines Amtes in den Meisterstand erhob, wofür sich die anwesenden Jungmeisterinnen und Jungmeister unter den 1.500 Gästen im Mozartsaal von ihren Plätzen erhoben. „Ab sofort“, so der Handwerkspräsident, „gehören Sie alle zu jenen, die das Handwerk hoch und die Wirtschaft am Laufen halten.“

Klaus Hofmann erinnerte in seiner Ansprache daran, wie viel die jungen Frauen und Männer in den Meistervorbereitungskursen gelernt haben und wie stark sie die Zeit der letzten Jahre geprägt habe. „Sie haben sich motiviert, Sie haben durchgehalten und Sie haben sich persönliche Ziele gesteckt“, so der Präsident. Als er selbst vor 29 Jahren seinen Meistertitel erhielt, sei dies für ihn der Grundstock gewesen, um seinen Traum von der Selbständigkeit zu verwirklichen. Schon ein Jahr später habe er einen Betrieb übernommen. Er ermutigte die jungen Meisterinnen und Meister ebenfalls an ihren Träumen festzuhalten. „Wenn dies für Sie bedeutet, Verantwortung für Mitarbeiter und eine eigene Firma zu übernehmen, dann ist der richtige Zeitpunkt dafür immer der Zeitpunkt jetzt“, so Klaus Hofmann. „Für den Schritt in die Selbständigkeit waren die Voraussetzungen vor 29 Jahren nicht anders als heute.“

Handwerk genieße einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Die Meisterinnen und Meister von heute würden gebraucht. Darüber hinaus präsentiere sich das Handwerk als ein innovativer Wirtschaftszweig, der einen wesentlichen Beitrag für Wohlstand und Weiterentwicklung leiste. „Es ist bei uns nicht so, dass wir wie Pumuckl kniehoch in den Sägespänen stehen und nichts anderes als unsere Hände brauchen“, so der Handwerkskammerpräsident. „Es gibt in unseren Werkstätten genauso CNC-gesteuerte Maschinen wie in der Industrie.“

Mit Marc Wilhelm ermutigte ein Prüfer die jungen Meisterinnen und Meister, sich nach Erreichen ihres Meisterzieles neue Aufgaben zu stecken und ein Engagement im Handwerk zu übernehmen. Er selbst sei schon drei Monate nach Erhalt seines Meistertitels in einen Meisterprüfungsausschuss berufen worden und schätze diese Arbeit sehr. „Die ständige Weiterbildung, das Einfließen aktueller Themen, der Austausch mit Kollegen und die Begleitung von Meisteranwärtern – all das wirkt sich positiv auf einen selbst aus und hat Einfluss auf das tägliche Leben“, sagte er und forderte die Jungmeisterinnen und Jungmeister auf: „Seien Sie engagiert! Ohne das Ehrenamt geht es nicht. Nur so können Sie Ihr Handwerk zukunftsorientiert mitgestalten.“

Von den 506 Absolventen des Jahrgangs 2022 sind 34 Prozent weiblich und 66 Prozent männlich. Das Durchschnittsalter liegt bei 28,6 Jahren, wobei der Altersunterschied zwischen Meisterinnen (28,29 Jahre) und Meistern (28,82 Jahre) nur marginal ist. Die jüngste Meisterin, eine Friseurin, war zum Zeitpunkt des Prüfungsabschlusses gerade einmal 19,16 Jahre alt. Der jüngste Meister, ein Hörakustiker, schloss mit 19,65 Jahren ab. Ebenfalls zum Hörakustiker-Handwerk – das mit 90 erfolgreichen Absolventen das 2022 am stärksten vertretene Gewerk ist – gehören mit 57,23 Jahren die älteste Meisterin und mit 58,89 Jahren der älteste Meister des Abschluss-Jahrgangs an. 87,2 Prozent aller Meisterinnen haben alle vier Prüfungsteile zum Meistertitel beim ersten Versuch bestanden. Damit schlossen die Frauen noch ein bisschen erfolgreicher ab als ihre männlichen Kollegen: Hier liegt der Prozentsatz jener, die beim ersten Versuch bestanden, bei 75,45 Prozent. 41 Personen – und damit rund acht Prozent aller Meisterinnen und Meister – haben einen Migrationshintergrund durch Geburtsort.

Eine besondere Anerkennung aufgrund von herausragenden Leistungen bei der Meisterprüfung 2022 wurde den jeweils Besten aus den 15 vertretenen Berufen zuteil. Sie bekamen ihren gerahmten Meisterbrief direkt aus den Händen von Kammerpräsident Klaus Hofmann. Auch Geldpreise in Höhe von jeweils 1.500 Euro wurden an vier Ausgezeichnete vergeben. So erhielt Bäckermeisterin Johanna Lenhardt den Preis der Jahrgangsbesten durch Axel Bauer von der Signal Iduna Gruppe, Orthopädietechnikermeister Adrian Werner Dahl den Preis für die beste Meisterprüfung der Gesundheitshandwerke durch Roland Schmitt von der IKK classic, Feinwerkmechanikermeister Philipp Brück den Preis für die beste Meisterprüfung der Innovationshandwerke durch Alexander Verwiebe von der Inter Versicherungsgruppe und Maler- und Lackierermeister Patrick Seiler den Preis für den besten Start-Up 2022 durch Tobias Pauldrach von der VR Bank Rhein-Neckar.

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