Der Industrieverband AIM-D befragt seine Mitglieder im halbjährlichen Turnus über ihre Sicht auf die allgemeine Geschäfts- und Marktentwicklung sowie die Entwicklung der AutoID-Märkte im Besonderen. Diese Unternehmen bieten Produkte, Lösungen und Dienstleistungen für automatische Identifikation (AutoID / AIDC) und mobile Systeme in diesen Technologiefeldern: Optical Readable Media (Barcodes, zweidimensionale (2D) Codes etc.), RFID*, NFC*, RTLS* und industrielle Sensorik. Darüber hinaus stehen u.a. Themenkomplexe wie „AutoID & Security“, „Interoperabilität“ (OPC UA), „Energy Harvesting“, „AutoID & KI“ und „AutoID & Robotik“ auf der Agenda des weltweit vertretenen Technologieverbandes.

Trotz anhaltender Chip-Krise, immer noch gestörter Lieferketten und Corona sowie dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise machen die Ergebnisse der aktuelle Befragung für das 1. Halbjahr 2022 Mut. Sie reflektieren die Stimmungen einer Branche, die im Moment ihren Weg zwischen Zurückhaltung und Zuversicht zu finden versucht. Die tendenziell immer noch eher positiven Erwartungen der AIDC-Branche an eine Erholung der Weltwirtschaft in absehbarer Zeit zeigen, dass sich die Branche für die kommenden Herausforderungen – Automatisierung, autonome Prozesse, Digitalisierung, IoT / IIoT – gut gerüstet sieht.

Peter Altes, Geschäftsführer, AIM-D e.V., Lampertheim, kommentiert wie folgt: „Die Ergebnisse des AIM-Trendbarometers zum ersten Halbjahr 2022 stehen nicht nur immer noch im Zeichen von Corona, sondern auch immer noch im Zeichen des Ukraine-Krieges. Im Vergleich zum 2. Halbjahr 2022 (über 90%) berichten immer noch knapp 90% der Unternehmen von einer verbesserten oder zumindest gleichgebliebenen Geschäftsentwicklung der AutoID-Märkte; erfreulich niedrig fällt entsprechend die Zahl derjenigen aus, die eine Eintrübung der Märkte sehen. Erneut“, so Altes, „stufen die Mitglieder ihre eigene Position im Markt ähnlich ein wie den Markt insgesamt. Darin spiegelt sich sicherlich die Hoffnung, dass bei einer Entspannung der Lage die Rolle der AIDC-Technologien bei der Gestaltung zukunftsfähiger Prozesse und der Digitalisierung der Wertschöpfung weiter zunehmen wird. Dies“, so Altes weiter, „passe auch dazu, dass im Bereich der elektronischen Identifikation (RFID) die Zahlen erwartungsgemäß besser ausfallen als im Bereich der optischen Identifikation und dass die Hoffnung an die zukünftige Entwicklung der AIDC-Märkte sicherlich hoch sei.“

Es folgen die Einzelergebnisse zu den Fragen des AIM-Trendbarometers.

Die wirtschaftliche Lage der AutoID-Unternehmen ist der Umfrage zufolge im 1. Halbjahr 2022 im Vergleich zum 2. Halbjahr 2021 stabil geblieben.

Ihre Investitionen haben – wie im 2. Halbjahr 2021 – wieder nahezu 30% der Unternehmen gesteigert; und bei rund 55% (60% im Vergleichszeitraum) ist das Investitionsverhalten erfreulich stabil geblieben. Erneut unter 10% haben weniger investiert.

Die allgemeine Marktentwicklung im Bereich AutoID: Die Summe der Einschätzungen für eine bessere oder gleichbleibende Marktentwicklung beträgt immer noch über 85% (90% im Vergleichszeitraum) der befragten Unternehmen. Und erneut decken sich die Wahrnehmung der Unternehmen hinsichtlich ihrer eigenen Entwicklung und der Bewertung der allgemeinen Marktentwicklung.

Zwei Fragen der Erhebung bezogen sich auf einzelne unter dem Oberbegriff AutoID zusammengefasste Technologie-Bereiche:

Barcode und andere optische Identifikationssysteme – auch mit ORM* bezeichnet: Barcode, zweidimensionale Codes wie Datamatrix und QR*, OCR*: In Bezug auf diese Systeme berichten dieses Mal sogar 35% Prozent (30% im Vergleichszeitraum) der Unternehmen von einer besseren Marktentwicklung; der Wert für eine unveränderte, also zumindest nicht schlechtere Marktentwicklung, ist mit rund 35% stabil geblieben.

Die Entwicklung für RFID einschl. NFC und RTLS wird erneut vorsichtig optimistisch eingeschätzt – als Reaktion auf die Entwicklungen von Industrie 4.0, der Digitalisierung der Logistik und dem Internet der Dinge (IoT / IIoT). Eine bessere Entwicklung sehen dieses Mal knapp 40% (rund 50% im Vergleichszeitraum), eine unverändert stabile Entwicklung sehen sogar über 50 Prozent der Unternehmen.

Diese Zahlen für das 1. Halbjahr 2022 stehen in der Kontinuität des leichten Aufwärtstrends im ersten Halbjahrs 2021 und der Stabilisierung im zweiten Halbjahr 2021.

Die Erwartungen einer zukünftig verstärkten Nachfrage für einzelne Technologie-Bereiche stellen sich wie folgt dar:

  • Optische Identifikation: 34% (32% im Vergleichszeitraum)
  • Kennzeichnung: 31% (30%)
  • RFID: 71% (67%)
  • NFC: 23% (29%)
  • RTLS: 23% (19%)
  • Sensorik: 37% (43%)
  • Bluetooth: 31% (24%)
  • Vision Systems: 26% (19%)

All diese AutoID-Technologien ermöglichen – einzeln oder kombiniert – und in Verbindung mit komplementären Technologiefeldern (z.B. Sensor-Networks / LoRaWAN / BLE / UWB  / 5G …) u.a.: Kennzeichnung & Identifikation, Tracking & Tracing, Anti-Counterfeiting, Secure Objects, Bestandsmanagement, Kommissionierung, Mobile Payment, Ticketing, eCRM, Echtzeitortung, Condition Monitoring, Predictive Maintenance, Smart Metering, Cyber Physical Systems und vieles mehr – also: Automatisierung, autonome Prozesse, die Digital Supply Chain und Smart Factory; kurz: die Digitale Transformation der Wertschöpfung.

„Das Vorantreiben von Industrie 4.0, dem Internet der Dinge (IoT / IIoT) und der Digitalisierung der Wertschöpfung“, so das Resümee von Altes, „ist und bleibt das Tagesgeschäft der AIM-und AIDC-Community, die sich mit aller Kraft in diese Prozesse einbringt. Die AutoID-Technologien sind Enabling Technologies für Automatisierung und die Gestaltung autonomer Prozesse in Produktion und Logistik. Und diese Entwicklung ist trotz zahlreicher Krisen und einer sicherlich äußerst fragilen weltpolitischen Lage eher ein Zeichen der Hoffnung für die AutoID-Branche und mithin ihre Märkte.“

Maßgeblich kommt es jedoch drauf an, wie sich nach einem hoffentlich schnellen Ende des Ukraine-Kriegs sowie aller anderen Krisen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Arbeitsmarktsituation, die Marktakzeptanz der AutoID-Technologien im Besonderen, technologischer Fortschritt im Allgemeinen und – nach wie vor von zentraler Bedeutung für die AutoID-Branche – die weltweite Standardisierung entwickeln. Neben der natürlich im Mittelpunkt stehenden Friedensfrage bleiben dabei die Chip-Krise, die globale Krise der Lieferketten sowie die Energieversorgung besonders zu beachten. Viele Entwicklungen sind also offen – klar hingegen ist, dass es ein „Zurück zur (alten) Normalität“ nach dem Ukraine-Krieg, Corona und im Zeichen des Klimawandels so sicherlich nicht mehr geben wird …

* Abkürzungen: RFID: Radiofrequenz-Identifikation; NFC: Near Field Communication; RTLS: Real-Time Locating Systems; ORM: Optical Readable Media (Barcode, 2D Code, OCR u.a.); QR: Quick Response Code; OCR: Optical Code Recognition.

Über den AIM-D e.V.

AIM-D e.V. (kurz: AIM) mit Sitz in Lampertheim (Süd-Hessen) ist der führende Industrieverband für Automatische Datenerfassung, Identifikation (AutoID) und Mobile IT-Systeme. Der Verband fördert den Einsatz und die Standardisierung von AutoID-Technologien und -Verfahren. Technologien wie RFID, NFC, Barcode, zweidimensionale Codes, industrielle Sensorik und RTLS (Real-Time Location Systems) werden gleichermaßen gefördert. Darüber hinaus bringt sich AIM in die internationale Standardisierung sowie in zukunftsweisende Diskussionen z.B. zu den Themenkomplexen: Industrie 4.0, Smart Factory, Internet der Dinge (IoT / IIoT) und die Digitalisierung der Wertschöpfung ein. AIM repräsentiert über 120 Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. AIM-Mitglieder sind Unternehmen aller Größenordnungen, die Technologien und Produkte, Systeme und Dienstleistungen anbieten. Dazu gehören auch eine Reihe von Universitäts- und Forschungsinstituten sowie andere Verbände. Unter dem Dach von AIM Global und AIM Europe unterstützt AIM die globale Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder – derzeit über 400 Unternehmen in nahezu 40 Ländern!

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