Die Bundesregierung hat den Weg freigemacht für Gaspreisbremse und Entlastungen. Dieser Schritt war laut Deutschem Caritasverband und Öko-Institut dringend erforderlich, um die sozialen und ökonomischen Folgen der Gaspreissteigerungen abzufedern. „Genauso wichtig ist es nun, die Energiespar-Vorschläge umzusetzen, die die GasWärmeKommission zusammen mit der Gaspreisbremse empfohlen hat. Nur so lässt sich die Gasmangellage verhindern, nur so lässt sich das Klima schützen“, fordert Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa anlässlich der heute endenden Weltklimakonferenz.

„Das Gassparen hilft uns nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig, die Belastungen durch hohe Energiepreise zu senken und unsere Klimaschutzziele zu erreichen“, betont Dr. Felix Chr. Matthes, Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik am Öko-Institut. Einsparungen bei fossilen Energien sind der Dreh-und-Angelpunkt, um zu verhindern, dass sich die Erderhitzung ungebremst fortsetzt. Es ist höchste Zeit. Denn: Schon weit vor dem Jahr 2030 könnte sich die Erde um 1,5 Grad erwärmen, warnt der Weltklimarat in Sharm el-Sheik, das ist deutlich früher als erwartet.

Alle müssen 20 Prozent Gas einsparen

Die GasWärmeKommission hatte eindringlich gemahnt, dass alle Gas einsparen müssen. Die Kommission hat die Gaspreisbremse bewusst auf 80 Prozent des Altverbrauchs begrenzt, um einen Einsparanreiz von mindestens 20 Prozent zu geben. Dazu sollen alle ihren Beitrag leisten: die Wirtschaft und jede_r einzelne Bürger_in. „Auch die Träger der sozialen Infrastruktur, die wegen der Versorgung vulnerabler Personengruppen kaum einsparen können, sollten dabei unterstützt werden, ihren Beitrag zu leisten und möglichst fünf Prozent Energie einzusparen“, so Welskop-Deffaa. Investitionen in Gebäudedämmung oder Solarenergie rentierten sich auch für alte Häuser.

Mit energetischer Sanierung soziale Härten abfedern

In Deutschland ist es dringend an der Zeit, schnell wichtige Schritte bei der Energie-, Verkehrs- und Wärmewende zu gehen. Dabei fordert die Caritas, dass die energetische Sanierung von Gebäuden, in denen zu einem hohen Anteil Bewohner_innen mit Wohnberechtigungsschein wohnen, beschleunigt wird. „So könnten in ineffizienten Gebäuden große Einsparpotentiale erschlossen und zugleich soziale Härten, nach einem Auslaufen der Gaspreisbremse und einem hohen verbleibenden Gaspreisniveau, vermieden werden“, unterstreicht Welskop-Deffaa.

Für die Sanierung von Gebäuden sollte ein zielgruppenspezifisches Bundesprogramm mit erhöhten Fördersätzen eingeführt werden, gekoppelt an eine langfristige Belegungsbindung. „Sofern eine schnelle Einführung eines Bundesprogramms nicht möglich ist, sollte eine Aufstockung der Länderprogramme für den sozialen Wohnungsbau durch Bund und Lander für die Jahre 2023 bis 2025 erfolgen. Wir müssen in Deutschland dringend ins Handeln kommen“, so Dr. Sibylle Braungardt, Expertin für Wärmewende und Gebäudeeffizienz am Öko-Institut.

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Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

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