In Deutschland fielen sowohl die Erträge für Sojabohnen als auch die für Sonnenblumenkerne 2022 infolge ungünstiger Vegetationsbedingungen über die Sommermonate unterdurchschnittlich aus.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes sind 2022 in Deutschland rund 159.400 t Sonnenblumenkerne geerntet worden. Das sind 59.700 t mehr als im vergangenen Jahr und fast dreimal so viele wie im langjährigen Mittel. Ursache für das Plus ist insbesondere die deutliche Ausweitung der Anbaufläche. 2022 standen Sonnenblumen auf einem Areal von 85.300 ha, mehr als doppelt so viel wir noch im Vorjahr. Die voraussichtlich erzielten Erträge von 18,7 dt/ha enttäuschten jedoch und verfehlten nicht nur das Vorjahresergebnis um 7,4 dt/ha, sondern blieben auch deutlich hinter dem langjährigen Mittel von 22,0 dt/ha zurück. Ausschlaggebend waren die Trockenheit und Hitze über die Sommermonate, die das Ertragspotenzial deutlich schmälerten.

Seit 2015 spielt auch der Sojaanbau in Deutschland eine nennenswerte Rolle und ist seitdem beständig und deutlich gewachsen. 2022 hat sich das Areal um weitere 17.200 auf 51.400 ha vergrößert. Aber auch hier verfehlten die Erträge infolge der ungünstigen Vegetationsbedingungen des Sommers mit 24,8 dt/ha das Vorjahresergebnis um 6,4 dt/ha. Aufgrund der deutlichen Ausweitung der Anbaufläche konnten dennoch mit 127.700 rund 21.100 t mehr Sojabohnen eingebracht werden als noch im vergangenen Jahr. Wichtigste Anbauregionen bleiben Bayern und Baden-Württemberg.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. UFOP) sieht in der positiven Entwicklung der Anbaufläche das grundsätzliche Interesse der Ackerbauern, die Fruchtfolgen zu diversifizieren und mit Blick auf den Klimawandel resilienter zu gestalten. Leider wurde diese Änderungsbereitschaft, insbesondere bei Sonnenblumen, nicht belohnt. Zum Teil fehlte auch die Erfahrung beim Anbau dieser Kultur. Die landwirtschaftliche bzw. öffentliche Beratung müsse sich hierauf einstellen und demzufolge in der Beratungspraxis und bei Anbauversuchen die sogenannten kleineren Kulturen wie Leguminosen und auch die Sonnenblume verstärkt berücksichtigen. Hier sieht die UFOP noch Luft nach oben, um die Ackerbaustrategie des Bundeslandwirtschaftsministeriums ganzheitlich zu entwickeln und auch über die Leitbetriebe sichtbar zu machen

Über den UFOP – Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) vertritt die politischen Interessen der an der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen beteiligten Unternehmen, Verbände und Institutionen in nationalen und internationalen Gremien. Die UFOP fördert Untersuchungen zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur Entwicklung neuer Verwertungsmöglichkeiten in den Bereichen Food, Non-Food und Feed. Die Öffentlichkeitsarbeit der UFOP dient der Förderung des Absatzes der Endproedukte heimischer Öl- und Eiweißpflanzen.

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