Ina Scharrenbach hat der Stiftung Zollverein den Förderbescheid „Zollverein – Klimaneutral 2030“ über 916 300 Euro übergeben, um ein bahnbrechendes Energiekonzept zu erstellen. Knapp ein Jahr ist es her, dass die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen mit Peter Schrimpf, Vorstandsvorsitzender der RAG Aktiengesellschaft und Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Zollverein gemeinsam in Schacht XII auf Zollverein anfuhren. Scharrenbach begrüßte im Rahmen der Grubenfahrt Schrimpf im neuen Amt. Der Klimawandel, Nachhaltigkeit und Resilienz seien die großen Themen, denen sich ein Welterbe der Zukunft stelle müsse, waren sich die beiden damals einig. In über 1100 Metern Tiefe tauschte man sich aus: Die Wärme, man müsste sie nutzen. Die riesigen Flächen, etwa auf den Dächern ebenso, um Sonnenenergie zu sammeln und zu nutzen. Und die vielen Hallen auf dem Gelände, die die Stiftung erhalten und einem neuen Nutzen zugeführt hat, gibt es da nicht neue Optimierungsmöglichkeiten im Sinne der Nachhaltigkeit? Die Ideen waren nicht gänzlich neu, aber in die Jahre gekommen, es hat sich viel getan seitdem. Die Stiftung begann, sich mit dem Thema zu beschäftigen und als durch den russischen Angriffskrieg die Energiekrise deutlich verschärft wurde, wurde die Notwendigkeit für neue Wege in der Energieversorgung offensichtlich.

Die Stiftung Zollverein beantragte eine Förderung für ein Konzept, das all diese Ideen beschreibt. Ein einzigartiges Vorhaben, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Zollverein unter Denkmal- und Welterbeschutz steht, was bei jedem Vorhaben mitgedacht werden muss. „Auf Zollverein, der einst leistungsfähigsten Zeche der Welt, wurde der Blick schon immer in Richtung Zukunft gerichtet,“ betont Peter Schrimpf.

„Zeche Zollverein kehrt ein Stück weit zu seinen Wurzeln zurück: In der Vergangenheit Steinkohle und in der Zukunft könnte es Geothermie heißen. Die Idee, die wir unter Tage geboren haben, haben wir zielstrebig weiter vorangetrieben, denn: Denkmalschutz und nachhaltige Energieversorgung passen perfekt zusammen. Das Projekt zeigt einmal mehr, dass das Ruhrgebiet ein Innovationsmotor ist. Und gerade Zeche Zollverein war schon immer ein Symbol für Zukunftsglaube und Technikbegeisterung. Auf Kohle geboren, auf Grubenwasser soll es nun in die Zukunft“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kultur, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.    

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen fördert die Kosten des Energiekonzeptes von 916 300 Euro zu 100 Prozent. 

Und so plant die Stiftung auch nicht weniger, als Zollverein zu einem klimaneutralen Standort zu entwickeln. Dabei soll aus vergangenen Erfahrungen gelernt und neuste Erkenntnisse der Forschung genutzt werden. Das Konzept soll sich auf drei Bereiche konzentrieren: Die Möglichkeit mit Hilfe von Geothermie die Klimatisierung (Heizung und Kühlung) von Räumen vorzunehmen, verfügbare Flächen für die Energiegewinnung aus höchst effektiven Photovoltaikanlagen zu erschließen und eine grundsätzliche Überarbeitung der genutzten Gebäude, da sich der Stand der Technik seit Bau-, bzw. Umbauzeiten enorm entwickelt hat.

Das Potenzial auf dem Standort zu ermitteln ist eine große Aufgabe, die die Stiftung mit der Förderung des Landes nun angehen kann. Deren Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Hans-Peter Noll denkt groß: „Mit den Erkenntnissen ist es sehr realistisch, dass wir ein klimaneutrales Welterbe werden. Vielleicht ist das Potenzial gar so groß, dass wir einen Beitrag zur Versorgungssicherheit im Quartier leisten können. All diese Vorhaben unter den strengen Maßgaben des Denkmal- und Welterbeschutzes umzusetzen ist ambitioniert, aber machbar. Für mich schließt sich dann auch ein Kreis, Zollverein war schon immer Energiestandort, berühmt geworden durch den Steinkohlenbergbau. Wenn wir jetzt Berühmtheut als nachhaltiger Energiestandort erlangen, ist das ein weiterer Wandel, wie ihn nur Zollverein hervorbringen kann.“

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