Sie ist froh, dass mit dem seit Oktober agierenden Präsidium auch Ruhe für ihre Arbeit eingekehrt ist, zumal im Sommer das Bundesministerium für Kultur und Medien (BKM) eine Aufstockung der Stipendienplätze von 12 auf 15 zugesichert hat. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten werden von Vehstedt sowie von mehreren Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle des PEN in Darmstadt betreut.
2022 konnten sechs „Neue“ begrüßt werden: Stella Nyanzi und Kakwenza Rukirabashaija aus Uganda, Farhad Jahanbeighi aus dem Iran, Stella Gaitano aus dem Südsudan, Dmitri Vishnyou aus Belarus, Collen Kajokoto aus Zimbabwe sowie im Sonderprogramm Ukraine Evgenija Spashenko. Zusätzlich kam Pezhman Golchin aus dem Iran als Elsbeth-Wolffheim-Stipendiat der Stadt Darmstadt hinzu.
„Zu unserem Programm gehört die Betreuung von der Visa-Erstellung bis zur Wohnung“, erläutert die Vizepräsidentin. Doch gehört zum Gen von Literatinnen und Literaten auch das Kreative. Daher ermöglicht der PEN Deutschland Veranstaltungen und Publikationen. „Wir führten zahlreiche Veranstaltungen in Berlin, Hamburg, Magdeburg, Leipzig, Gotha, Düsseldorf, Frankfurt, Bonn und Kamen sowie in München durch, aber auch Online-Aktionen“, erinnert Vehstedt.
Außerdem erschienen die vom PEN in Auftrag gegebenen Publikationen „Leben aus dem Koffer“ von Şehbal Şenyurt Arınlı, „Halb Vogel bin ich, halb Baum“ mit Gedichten von Umar Abdul Nasser sowie das von Harald Roth herausgegebene Buch „Kein Land, nirgends? Flucht aus Deutschland, Flucht nach Deutschland.“ Weiterhin erschien eine Foto-Lyrik-Ausstellung über die Stipendiatinnen und Stipendiaten unter den Titel „Weil ich beschlossen habe, mich nie bezwingen zu lassen.“ Die im September 2022 vom Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch eröffnete Ausstellung des Berliner Fotografen Max Gödecke wird 2023 durch die Republik wandern.
Vizepräsidentin Vehstedt ist dankbar, dass ein enges und konstruktives Zusammenarbeiten mit dem Bundesministerium besteht. „Besonders der Gedankenaustausch am Stand des PEN auf der Frankfurter Buchmesse mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth und unserem Stipendiaten Baktash Siawash über die Situation in Afghanistan ist mir in guter Erinnerung.“
Das Writers-in-Exile-Programm ist ein Stipendienprogramm für verfolgte Autorinnen und Autoren, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert wird. Seit 1999 sind mehr als sechzig Literatinnen und Literaten Stipendiaten dieses Exil-Programmes gewesen. Bis zu drei Jahre stellt das deutsche PEN-Zentrum verfolgten Autorinnen und Autoren eine möblierte Wohnung zur Verfügung, dazu ein monatliches Stipendium. Die Kolleginnen und Kollegen vom deutschen PEN bringen sie in Kontakt mit Verlegerinnen und Verlegern in ihrer Umgebung.
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