Die jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erstellte Studie „IKT-Branchenbild“ kommt zu dem Ergebnis, dass die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche (IKT-Branche) durch innovative Produkte und Dienstleistungen Treiber der Digitalisierung in allen Bereichen der deutschen Wirtschaft ist. Darüber hinaus trägt die IKT-Branche überdurchschnittlich zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei. „Damit stellt sie einen zentralen Faktor dar, um die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu erhalten und weiter auszubauen. Das hat die Branche insbesondere auch in der Corona-Pandemie unter Beweis gestellt“, erklärt Studienautor Dr. Thomas Niebel, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich Digitale Ökonomie.
 Eine besondere Stärke der IKT-Branche ist ihre Innovationsfähigkeit. Ein Indikator hierfür ist die Innovatorenquote. Das ist der Anteil der Unternehmen, der in den letzten drei Jahren ein neues oder merklich verbessertes Produkt oder einen neuen oder merklich verbesserten Prozess eingeführt hat. Dies trifft für den Zeitraum 2018 bis 2020 auf rund 80 Prozent der IKT-Unternehmen zu. Gemessen an diesem Wert ist die IKT-Branche die innovativste der betrachteten Branchen in Deutschland – noch vor den Branchen Elektrotechnik und Maschinenbau (rund 77 Prozent) und Fahrzeugbau (75 Prozent). Die Innovationsstärke der IKT-Branche spiegelt sich auch an dem Umsatzanteil von knapp 7 Prozent wider, der mit Marktneuheuten erwirtschaftet wird. Damit liegt sie im Branchenvergleich auf dem zweiten Platz hinter dem Fahrzeugbau (rund 11,5 Prozent). Die Spitzenposition nimmt die IKT-Branche erneut bei der Gründungsrate ein, d.h. dem Anteil der Unternehmen, die relativ zum Gesamtbestand der Branche in einem Jahr neu gegründet werden. Rund 8.250 Gründungen entsprechen einer Gründungrate von knapp 7,7 Prozent über die vergangenen drei Jahre. Ihr folgen auf Platz zwei Verkehr und Logistik (knapp 5,8 Prozent) sowie auf dem dritten Rang die Tourismusbranche (gut 5,7 Prozent). Damit setzt sich der Trend einer steigenden Gründungsaktivität in der IKT-Branche seit dem Jahr 2017 fort, wobei dies einzig von den IKT-Dienstleistern getrieben wird. Weitere Ergebnisse finden sich in der heute veröffentlichten Studie „IKT-Branchenbild 2022“.  Im Jahr 2021 erwirtschaftete die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) einen Umsatz von knapp 304 Milliarden Euro. Nach einem vorübergehenden Umsatzrückgang im Jahr 2020 kann die IKT-Branche somit den vorher bestehenden Trend von sechs Jahren Wachstum in Folge wieder aufnehmen. Der Umsatz der Branche wächst um etwa 37 Milliarden Euro, was einem Wachstum von knapp 14 Prozent entspricht. Stärker wachsen im Branchenvergleich im Jahr 2021 lediglich die Branchen Grundstoffe, Pharma und Chemie (rund 26 Prozent) sowie Verkehr und Logistik (rund 16 Prozent). Auch die Bruttowertschöpfung der IKT-Branche verzeichnet einen kräftigen Anstieg um rund 10,5 Milliarden Euro auf 134,6 Milliarden Euro. Somit bestätigt auch der im Produktionsprozess der IKT-Branche geschaffene Mehrwert seinen positiven Trend und wächst das elfte Jahr in Folge. Insgesamt generiert die IKT-Branche im Jahr 2021 rund 5,4 Prozent der Wertschöpfung der gesamten gewerblichen Wirtschaft.

Zur Studie
Die Studie ist Teil eines umfassenden Forschungsauftrags zum Thema Digitalisierung, den das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragt hat. Das Projekt „Messung des Digitalisierungsgrades der deutschen Wirtschaft“ wird von einem Projektkonsortium, bestehend aus dem ZEW Mannheim (Konsortialführer), dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., der Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH, dem Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. an der RWTH Aachen und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. durchgeführt.

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW
Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte; Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen; Digitale Ökonomie; Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Marktdesign; Umwelt- und Klimaökonomik; Ungleichheit und Verteilungspolitik; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft.

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