Das Regionalbüro der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Europa in Brüssel informiert wöchentlich über die aktuelle Tätigkeit von ADRA Ukraine. Das Hilfswerk betreibt demnach drei Aufnahmezentren für Binnenvertriebene im Land, verteilt mit Hilfe der Regierungen der Slowakei und von Japan Nahrungsmittel und Hygiene-Artikel auch in der schwer zerstörten Stadt Irpin, stellt Binnenvertriebenen kostenlosen Rechtsbeistand zur Verfügung, begleitet traumatisierte Menschen durch psychologisches Fachpersonal, verteilt Winterhilfe-Pakete der deutschen Regierung und ermöglicht Menschen aus Grenzgebieten durch kostenlosen Transport den Besuch von Ärzten und Behörden.

Aufnahmezentren für Binnenvertriebene

In drei Regionen der Ukraine gebe es Aufnahmezentren für Binnenvertriebene, besonders Menschen mit Behinderungen sowie kinderreiche und einkommensschwache Familien. Jedes Zentrum verfüge über Duschkabinen in den Zimmern, eine Küche und einen Speisesaal. Die Bewohner erhielten drei Mahlzeiten pro Tag, könnten Wäsche waschen und trocknen und würden mit Brennholz, Lebensmitteln, Medikamenten und Haushaltsgegenständen versorgt.

Unterstützung der Menschen in Irpin

In der vom Kampfgeschehen schwer beschädigten Stadt Irpin bei Kiew habe ADRA Slowakei, mit Unterstützung der slowakischen Regierung, wiederholt Nahrungsmittelpakete gebracht, die in einem großen Bus vor Ort verteilt worden seien. „Die Schlange vor dem Bus wurde immer länger, und unsere Mitarbeitenden mussten mit unendlicher Geduld erklären, für wen die Hilfe bestimmt ist und dass unsere Möglichkeiten begrenzt sind“, sagte Stano Bielik, Direktor von ADRA Slowakei. „Schade, dass wir nicht mindestens zwei Busladungen mit Paketen zur Verfügung hatten.“

Kostenloser Rechtsbeistand für Binnenflüchtlinge

In Dnipro, der viertgrößten Stadt der Ukraine, im östlichen Teil der Zentralukraine, mit rund einer Million Einwohnern, biete ADRA kostenlose Rechtshilfe für Binnenflüchtlinge an. Yevhen Strashko, ein zugelassener Rechtsanwalt, stehe Binnenflüchtlingen für eine juristische Beratung zur Verfügung.

Psychologisches Gruppentraining und Prävention von Menschenhandel

Im Rahmen des ADRA-Ukraine-Projekts seien mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland im vergangenen Dezember eine weitere Reihe von psychologischen Schulungen in den ukrainischen Städten Poltawa und Zhytomyr abgehalten worden.

Mit Hilfe der kanadischen Regierung habe ADRA in Irpin auch Frauen, die Kinder mit Behinderungen und Jugendliche aufziehen, über die Prävention von Menschenhandel informieren können.

Winterausrüstung willkommen

ADRA Ukraine, ADRA Deutschland und das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hätten über 200 Winterpakete für Binnenflüchtlinge in der Ukraine finanziert. Zusätzlich seien auch einige Aufnahmezentren für Binnenflüchtlinge mit Winterausrüstung ausgestattet worden.

Der schwierige Weg zur Basisinfrastruktur

ADRA Ukraine habe es geschafft, die Bewohner einer der Gemeinden im Grenzgebiet der Region Donezk an die Basisinfrastruktur anzuschließen. Arztbesuche, Einkäufe oder Behördengänge seien nun mit den von ADRA bereitgestellten kostenlosen Transportmitteln leichter zu bewältigen.

Über ADRA

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Die Hilfsorganisation ADRA Ukraine wurde am 21. Februar 1993 von den Behörden offiziell registriert.

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