Volker Heller, Bundesvorsitzender des dbv, zur Notwendigkeit des Projektes: „Wir sehen, wie gerade in ländlichen Regionen immer mehr Begegnungsorte wegfallen, aus finanzieller Not der Kommunen oder aufgrund des demografischen Wandels. Bibliotheken sind dort oft die letzten verbliebenen öffentlichen und konsumfreien Orte, an denen sich Menschen austauschen, informieren und respektvoll miteinander streiten können. Diese freien Orte müssen verteidigt und noch stärker sichtbar gemacht werden. Wir sind deshalb sehr froh, Bibliotheken gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung in dieser Rolle weiter zu stärken.“
Auch Thomas Krüger, Präsident der bpb, unterstreicht die Rolle von Bibliotheken in ländlichen Räumen: „Bibliotheken stärken den Zusammenhalt der Gesellschaft. Gerade in der Fläche sind sie wichtige Orte der Gemeinschaft. In ländlichen Räumen können sie Türöffner für neue Impulse und Angebote der politischen Bildung sein.“
Die zehn Pilotbibliotheken haben überzeugende Konzepte für eine demokratiestärkende Bibliotheksarbeit vorgelegt und können damit Vorbild auch für andere Bibliotheken in ländlich geprägten Regionen sein.
„Mit ihrer Arbeit leisten Bibliotheken einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Dialogkultur vor Ort, sozialer Partizipation und zur Stärkung der Medien- und Diskurskompetenzen“, so Thomas Krüger weiter. „Das Projekt „Land.schafft.Demokratie“ soll Bibliotheksmitarbeitende dabei unterstützen, Formate zur Demokratiebildung und Dialogförderung umzusetzen. So können Angebote der politischen Bildung gerade in kleineren Bibliotheken langfristig verankert werden.“
Aus fast 80 Bewerbungen wurden folgende Bibliotheken ausgewählt:
- Mediothek Pliezhausen (Baden-Württemberg)
- Gemeindebibliothek Neufahrn bei Freising (Bayern)
- Stadtbücherei Korbach (Hessen)
- Hans-Fallada-Bibliothek, Feldberger Seenlandschaft (Mecklenburg-Vorpommern)
- Gemeindebücherei Ganderkesee (Niedersachsen)
- Stadtbibliothek Brilon (Nordrhein-Westfalen)
- Stadtbibliothek Bautzen (Sachsen)
- Stadtbibliothek Lutherstadt Eisleben (Sachsen-Anhalt)
- Stadtbücherei Tönning (Schleswig-Holstein)
- Stadt- und Kreisbibliothek „Heinrich Heine“ – Schmalkalden (Thüringen)
Die Veranstaltungskonzepte dieser Bibliotheken werden in den kommenden Monaten dokumentiert und im Verlauf des Jahres auf der Webseite des Deutschen Bibliotheksverbandes veröffentlicht. Mehr Informationen zum Projekt „Land.schafft.Demokratie“ unter: https://www.bibliotheksverband.de/landschafftdemokratie
Hintergrund:
Deutscher Bibliotheksverband
Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) vertritt mit seinen mehr als 2.000 Mitgliedern bundesweit rund 9.000 Bibliotheken mit ca. 25.000 Beschäftigten. Sein zentrales Anliegen ist es, Bibliotheken zu stärken, damit sie allen Bürger*innen freien Zugang zu Informationen ermöglichen. Der Verband setzt sich ein für die Entwicklung innovativer Bibliotheksleistungen für Wissenschaft und Gesellschaft. Als politische Interessensvertretung unterstützt der dbv die Bibliotheken insbesondere auf den Feldern Informationskompetenz und Medienbildung, Leseförderung und bei der Ermöglichung kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe für alle Bürger*innen.
Die Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt seit 70 Jahren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger dabei, sich mit Politik zu befassen. Ihre Aufgabe ist es, Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken.
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