Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. betreibt in Tirschenreuth seit rund 22 Jahren und im nahegelegenen Weiden seit rund 32 Jahren KfH-Nierenzentren. Fachkräftemangel im ärztlichen Bereich sowie hohe Strukturanforderungen auch an kleine Dialyseeinrichtungen bei gestiegenen Energie- und Personalkosten führen dazu, dass die Behandlung der nierenkranken Patientinnen und Patienten künftig nicht mehr an beiden Standorten gleichermaßen sichergestellt werden kann. Deshalb wird das KfH die nephrologische Versorgung zum 28. Februar 2023 am Standort Weiden zusammenführen und das KfH-Nierenzentrum Tirschenreuth schließen. Die umfassende Versorgung der derzeit in Tirschenreuth betreuten Dialyse- und Sprechstundenpatienten ist trotzdem gewährleistet.

Bereits seit geraumer Zeit sucht das KfH nach geeigneten Nephrologinnen und Nephrologen zur kurz-, mittel- und langfristigen Sicherstellung der Patientenversorgung an den KfH-Standorten Tirschenreuth und Weiden – leider ohne Erfolg. „Das KfH hat sich die Entscheidung, das KfH-Nierenzentrum Tirschenreuth zu schließen, nicht leicht gemacht. Aber ohne die Sicherstellung der nephrologischen Besetzung ist eine qualifizierte und verantwortungsvolle Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nicht möglich“, erläutert Robert Tauber, KfH-Geschäftsleiter für die Region Süd/Ost. Daneben sei ein wirtschaftliches Arbeiten insbesondere für kleine Einrichtungen wie in Tirschenreuth mit derzeit 29 Dialysepatientinnen und -patienten durch die hohen Vorhaltekosten für den laufenden Betrieb sowie die steigenden Kosten für Energie, Dialysematerialien und Personal zunehmend schwieriger, so Tauber. „Die Bündelung der Patientenversorgung ermöglicht die Nutzung von Synergien auch in der nephrologischen Besetzung und stärkt damit die verbleibenden nephrologischen Leistungsanbieter. Das sichert deren Weiterbestehen und damit auch langfristig die nephrologische Versorgung in der Region insgesamt“, ergänzt Tauber.

Die Versorgung der nierenkranken Patientinnen und Patienten aus Tirschenreuth kann ab März im benachbarten KfH-Zentrum in Weiden bzw. durch andere nephrologische Leistungsanbieter in der Nähe erfolgen, so dass die wohnortnahe Weiterführung sowohl der nephrologischen Versorgung als auch der Dialysebehandlung lückenlos gesichert bliebe, betont Tauber. Beim Wechsel der Behandlungseinrichtung würden die Patientinnen und Patienten umfassend vom Team des KfH-Nierenzentrums Tirschenreuth unterstützt und begleitet.

Von der Schließung sind auch zehn Mitarbeitende im nichtärztlichen Bereich betroffen: Zum Teil werden ihnen freie Stellen im KfH-Nierenzentrum Weiden angeboten. Zudem wolle man, so Tauber, so weit wie möglich sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeitenden finden.

Hintergrundinformation:

Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. – Träger der beiden KfH-Nierenzentren Tirschenreuth und Weiden – wurde 1969 gegründet und schuf damals die notwendigen Voraussetzungen, um schrittweise eine flächendeckende Dialysebehandlung in Deutschland zu etablieren. Heute steht das KfH für eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung nierenkranker Patientinnen und Patienten. In mehr als 200 KfH‐Zentren werden über 18.000 Dialysepatientinnen und -patienten sowie aktuell rund 69.000 Sprechstundenpatientinnen und -patienten umfassend behandelt.

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