Eine neue repräsentative Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung untersucht Wahrnehmungen von Geschlechtergerechtigkeit, Rollenbildern und Stereotypen in Deutschland, Italien, Kroatien, Polen und Schweden. Die Studie zeigt den Blickwinkel von verschiedenen nationalstaatlichen Bevölkerungen auf Einstellungen zur Repräsentation und Partizipation von Frauen. Auch die Haltung zur Frauenquote oder Kinderbetreuung wird analysiert.

„Unsere repräsentative Studie zeigt, dass das Ausmaß der Diskriminierung von Frauen in allen untersuchten Ländern mehrheitlich als großes oder sehr großes Problem wahrgenommen wird. In Deutschland sagen das 50 Prozent, in Italien sogar 86 Prozent der Befragten“, so der Autor der Studie Dominik Hirndorf.
 
Und weiter: „Einig sind sich die Befragten in allen fünf Ländern mehrheitlich auch darin, dass Geschlechtergerechtigkeit die wirtschaftliche Entwicklung fördere. Zudem werden politische Maßnahmen zum Erreichen der Geschlechtergerechtigkeit stark befürwortet.“

Aber es gibt auch deutliche Unterschiede zwischen den Ländern: Während in Schweden 94 Prozent Männer oder Frauen gleich gut geeignet halten für die Rolle als General/in in der Armee, präferiert eine klare Mehrheit in Polen einen Mann (63 Prozent). In Deutschland halten 24 Prozent Frauen für die Kinderbetreuung geeigneter als Männer. In Polen liegt der Anteil fast doppelt so hoch (42 Prozent).

Auch bei Einstellungen zur Geschlechtergerechtigkeit werden Unterschiede erkennbar. So ist in Kroatien eine Mehrheit der Meinung, dass die Diskussion um Geschlechtergerechtigkeit mehr Probleme schafft als sie löst. In Polen denkt das knapp die Hälfte und in Deutschland sowie Italien sind ein gutes Drittel dieser Meinung. In Schweden stimmen 22 Prozent dieser Aussage zu.

Die Erhebung fand zwischen November 2021 und März 2022 statt. Die repräsentative, standardisierte Telefonumfrage wurde jeweils unter rund 2.000 Befragten pro Land durchgeführt. Die Umfrage ist repräsentativ für die wahlberechtigte Wohnbevölkerung ab 18 Jahren. 

Die Studie „Mittendrin statt nur dabei? Repräsentation und Partizipation von Frauen in Europa“ finden Sie hier.

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