Um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen, widmet sich eine Projektgruppe am Asklepios Klinikum Harburg systematisch und nachhaltig der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Mit dem Programm für „selbstbestimmtes Arbeiten im Team“ (SAT 2.0) bietet die Klinik im somatischen Bereich bereits erfolgreich eine Vielzahl von Arbeitszeitmodellen an – mit Erfolg: Mittlerweile nutzen über 100 Pflegekräfte das Angebot, Tendenz steigend. Jetzt wird das Angebot auf die Psychiatrie ausgeweitet – ein Alleinstellungsmerkmal, das die Attraktivität für Beschäftigte und Bewerber erhöhen soll.

Im Krankenhausalltag mit Drei-Schicht-System haben verbindliche Dienste, verlässliche Ausfallkonzepte, planbare Freizeit sowie individuelle Arbeitszeitmodelle eine hohe Bedeutung und sind wichtige Parameter für die Attraktivität als Arbeitgeber. Ein Projektteam aus Pflegekräften hat ein Konzept für die individuelle Arbeitszeitgestaltung entwickelt, das Dienstplanausfälle systematisch kompensiert und so die Arbeitsbedingungen am Harburger Klinikum nachhaltig verbessert. „Ob vier Stunden am Vormittag, nur am Wochenende oder nie am Wochenende – wir richten uns mit unserem SAT 2.0-Programm nach den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter. Bei vielen ändert sich das Modell ihrer Arbeitszeit mehrmals im Lauf der Beschäftigung. Wir bieten unseren Pflegekräften die maximale Flexibilität“, erklärt Pflegedirektor Andre Schepanski, verantwortlich für die mehr als 1.000 Pflegekräfte der Klinik. Aufgrund von Urlaub, Krankheit oder Weiterbildung entstehen kurz- und langfristige Lücken im Dienstplan, Pflegekräfte aus dem SAT 2.0-Team können dann in den entsprechenden Teams eingesetzt werden, so dass niemand mehr einspringen muss.

Zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Psychiatrie

"Viele Pflegekräfte in unserer Psychiatrie sind seit der Gründung vor über 25 Jahren dabei. In den nächsten Jahren verabschieden wir daher viele Mitarbeiter in den Ruhestand und müssen jetzt aktiv werden und neue Wege in der Personalgewinnung und -bindung gehen", berichtet Isabel von Heydebreck, als stellvertretende Funktionsdienstleitung verantwortlich für die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und selbst seit 27 Jahren in der Psychiatrie tätig. Aufgrund der co-therapeutischen Arbeitsweise der Pflegekräfte und der kleineren Teams ist die Individualisierung der Arbeitszeiten eine größere Herausforderung als in der Somatik – dass die Umstellung trotzdem geglückt ist, liegt an der guten personellen Ausstattung. „Wir bieten hier ein vielfältiges Spektrum an, haben als Pflegekräfte ein starkes und eigenständiges Profil in der therapeutischen Arbeit – das spricht sich herum. Mit den individuellen Arbeitszeiten sind wir auch über die Region Süderelbe hinaus einzigartig“, so von Heydebreck. Mehr als 270 Pflegekräfte arbeiten im Zentrum für seelische Gesundheit – und der Bereich wächst: In diesem Jahr soll der Spatenstich für den Neubau der Eltern-Kind-Einheit erfolgen. Mit dem Neubau entstehen weitere 25 abwechslungsreiche Arbeitsplätze für Pflegekräfte und Erzieher: Ein einzigartiges Angebot in der Region Süderelbe.

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