Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist in den letzten zehn Jahren um knapp 18 Prozent auf zuletzt 34,4 Millionen Beschäftigte deutlich gewachsen. Von diesem Plus profitieren auch Frauen, deren Beschäftigung seit 2012 um 19 Prozent auf 16 Millionen gestiegen ist. In der gleichen Zeit ist die Beschäftigung der Männer um 17 Prozent auf 18,5 Millionen gewachsen.

Die Beschäftigungsquote, also der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Alter von 15 bis zur Regelaltersgrenze, stieg von 51,2 in 2012 auf 59,2 Prozent im Jahr 2022. Das bedeutet, dass fast 60 Prozent aller Frauen in Deutschland in einem sozialversicherungspflichtigen Job arbeiten. Allerdings liegt die Beschäftigungsquote für Frauen weiterhin deutlich unter der Quote der Männer. Diese liegt bei 65,9 Prozent. Dies gilt für die allermeisten Regionen in Deutschland.

Bei der Frauenerwerbstätigkeit sind die regionalen Unterschiede allerdings deutlich: zwei Drittel der erwerbsfähigen Sächsinnen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt, aber nur gut jede zweite Frau in Bremen. Insgesamt liegt die Beschäftigungsquote ostdeutscher Frauen mit 62,7 Prozent deutlich über der Quote der Frauen in Westdeutschland (58,4 Prozent).

Beschäftigungsaufbau vor allem durch Teilzeit

Das Beschäftigungsplus bei Frauen entfällt vorrangig auf die Teilzeit. Diese ist in den letzten zehn Jahren um 33 Prozent auf 7,9 Millionen gestiegen, während der Anstieg bei vollzeitbeschäftigten Frauen lediglich 8 Prozent betrug.

Insgesamt arbeiten 49,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Teilzeit. Bei den Männern sind es nur knapp 13 Prozent. "Auf der einen Seite haben wir in Deutschland im europäischen Vergleich mit die höchste Erwerbsbeteiligung von Frauen. Auf der anderen Seite arbeitet jede zweite Frau, die angestellt ist, in Teilzeit. Dabei würden viele teilzeitbeschäftigte Frauen ihre Arbeitszeit gerne erhöhen", sagte Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der BA. Häufig schränken Frauen die Arbeitszeit für die Kinderbetreuung oder die Pflege Angehöriger ein. "Ein verbessertes Betreuungsangebot, aber vor allem auch flexiblere Betreuungszeiten können ein Gewinn für alle sein, damit beide Elternteile die Möglichkeit haben, Sorgearbeit und Erwerbsarbeit so zu gestalten, wie es zu ihrer Lebenssituation passt und Frauen, die das wollen, ihre Arbeitszeit ausweiten können. Zweifelsohne ist das Arbeitskräftepotential von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ein unverzichtbarer Hebel
zur Fachkräftesicherung."

Frauen verdienen nach wie vor weniger und sind seltener Führungskraft

Männer verdienen im Mittel mit 3.649 Euro nach wie vor mehr als Frauen mit 3.276 Euro. Dabei wird der Unterschied in kleinen Schritten geringer. "Wenn man bedenkt, dass der erste Equal Pay Day für Deutschland 2009 auf den 20. März errechnet wurde und dieses Jahr auf den 07. März fällt, dann bewegen wir uns zwar in die richtige Richtung, aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Das gleiche gilt für Frauen in Führungspositionen", sagte Nahles weiter. Denn obwohl knapp die Hälfte der Beschäftigten weiblich ist, sind Frauen in Aufsichts- und Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert – auch bei gleicher Qualifikation. Lediglich 545.000 bzw. 28 Prozent der Beschäftigten mit Aufsichts- und Führungsfunktionen sind weiblich.

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