Als menschliches Nahrungsmittel gilt Hirse als besonders wertvoll und zeichnet sich durch einen hohen Vitalstoff-, Eisen- und Magnesiumgehalt aus. Aus anbautechnischer Sicht profitiert die Kultur von einer kurzen Vegetationszeit von nur 100 bis 120 Tagen und einem geringen Wasserverbrauch. Wie der Mais zählt Sorghum zu den wenigen drei Prozent aller Pflanzenarten, die als C4-Pflanze durch effizientere Photosynthese an extremere Bedingungen angepasst sind. Der Pflanze gelingt es so auch an Standorten mit viel Sonne und Trockenheit in kurzer Zeit viel Biomasse aufzubauen.
Zu den wichtigsten Erzeugerländern in Europa zählen Frankreich und die Ukraine, die 2020 rund 123.000 ha ihrer Flächen für den Anbau von Sorghum genutzt haben. Gemessen an den 40 Mio. ha Sorghumfläche weltweit, ist dies trotz steigender Tendenz noch ein kleiner Anteil. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich effizientere Kulturen in weiten Teilen Europas durchgesetzt. Diese Entwicklung könnte sich nicht zuletzt aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft zukünftig jedoch wieder wenden. Inzwischen finden auch in Deutschland wieder Versuche statt, um Sorghum in der Körnernutzung im Anbau zu etablieren. Schätzungen des DMK belaufen sich für 2022 auf eine Sorghumfläche in Deutschland von ungefähr 10.000 ha.
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