Heute ist der Internationale Frauentag. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, nimmt diesen Tag zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass auch im Kultur- und Medienbereich von Geschlechtergerechtigkeit noch nicht die Rede sein kann. Trotz Fortschritten in einigen Bereichen erzielen nach wie vor selbständige Künstlerinnen und Publizistinnen ein deutlich geringeres Einkommen als ihre Kollegen.

Gleichzeitig besteht eine Segregation des Arbeitsmarktes Kultur und Medien in typische Frauenberufe, etwa in der Vermittlung oder Öffentlichkeitsarbeit, und typische Männerberufe, etwa in allen technischen Berufen. Auch fehlen weiterhin in vielen Feldern weibliche Führungskräfte.

Mit seinen Studien, Arbeitsmarkt Kultur 2013, Frauen in Kultur und Medien 2016 sowie Frauen und Männer im Kulturmarkt 2020, legt der Deutsche Kulturrat immer wieder den Finger in die Wunde mit Blick auf Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien.

Das vom Deutschen Kulturrat verantwortete Mentoringprogramm für Frauen, die Führungspositionen im Kultur- und Medienbereich anstreben, will künftige weibliche Führungskräfte ermutigen und Türen in den Kultur- und Mediensektor öffnen.

Am 4. März fand in Kooperation mit dem Equal Pay Day Kampagnenbüro unser Equal Pay Zukunftskongress statt. In ihrem Grußwort verdeutlichte Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dass die bereits bestehenden gesetzlichen Maßnahmen weiter ausgebaut und weiterentwickelt werden müssen, um die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben zu fördern und Entgeltgleichheit herzustellen. Spannende Impulse zu feministischen Zukunftsvisionen, die an den Ursachen der Lohnungleichheit ansetzten, rundeten diesen ersten Teil des Kongresses ab.

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, betonte bei unserer Veranstaltung, dass sich die Vielfalt unserer Gesellschaft in der Kultur widerspiegeln müsse. Alle Perspektiven müssten hier zur Geltung kommen, die von Künstlerinnen und Künstlern, von Journalistinnen und Journalisten, das sei notwendig für die Demokratie, so Roth.

Unter dem diesjährigen Kampagnenmotto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ präsentierte Gabriele Schulz, Stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates, erste Ergebnisse aus der neuen Studie des Deutschen Kulturrates zum Thema „Gender Pay Gap in Kultur und Medien“. Die Studie wird ab Mai 2023 zur Verfügung stehen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Es geht um die Überwindung des Gender Pay Gap und des Gender Show Gap, es geht um mehr Frauen in Führungspositionen in Kultur und Medien und es geht darum, Frauen und Männern gleichberechtigt den Weg in den Arbeitsmarkt Kultur und Medien zu eröffnen. Hierfür setzt sich der Deutsche Kulturrat bereits seit Jahren intensiv ein. Der Internationale Frauentag ist ein guter Anlass, einmal mehr daran zu erinnern, dass es noch viel zu tun gibt, damit Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien wirklich erreicht ist. Gleichstellung ist eine wesentliche kulturpolitische Aufgabe. Sie verdient mehr Aufmerksamkeit – auch über den 8. März, den internationalen Frauentag hinaus.“

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