Vor 20 Jahren wurde der von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und der Filmförderungsanstalt (FFA) veranstaltete Filmbildungskongress “Kino macht Schule” mit der Veröffentlichung der Filmkompetenzerklärung beendet. Im Nachgang dieses Kongresses mit seiner wegweisenden Erklärung zu Filmbildung in Deutschland wurde zwei Jahre später VISION KINO als eine zentrale Einrichtung für Filmvermittlung gegründet. VISION KINO möchte dieses Jubiläum nutzen – aber nicht für einen nostalgischen Rückblick. Stattdessen sollen aus einer produktiven, (selbst)kritischen und zukunftsweisenden Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart frische Impulse für die Filmbildung gewonnen werden, um auf diese Weise aktuelle Herausforderungen und Fragestellungen zu skizzieren sowie Wünsche und Ziele zu formulieren. Eröffnet wird der in der Katholischen Akademie stattfindende Kongress mit einem Grußwort von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien. Bei der Auftaktrunde werden u. a. Thomas Krüger, Präsident der bpb und Peter Dinges, Vorstand der FFA dabei sein.
Auch die Teilnehmenden sind gefragt: Im branchenübergreifenden „Table Talk – Zukunft für die Filmbildung“ sollen im Austausch mit Expert*innen aus Filmwirtschaft, Bildung, Kino und Politik sowie Kreativen neue Netzwerke und Ideen für eine intensivere Zusammenarbeit entstehen. Die Weiterentwicklung der Filmbildung und die Etablierung des Kinos als nachhaltiger Kultur- und Bildungsort sind Aufgaben, die nur gemeinsam verwirklicht werden können. Zur traditionellen Abschlussrunde mit Filmschaffenden ist u. a. Regisseur Fatih Akin eingeladen, um über prägende Filme für die eigene Bildung und über anstehende Projekte zu berichten.
Diversität, Digitalität und Partizipation
Einen Schwerpunkt bildet dabei der Austausch über eine diskriminierungskritische Filmbildung. Mit “Film Macht Mut“ hat VISION KINO im Jahr 2021 ein neues Bildungsangebot für die Grundschule gestartet, das gesellschaftliche Vielfalt und die kritische Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus ins Zentrum der Filmvermittlung stellt. Im Rahmen des Kongresses sollen diesbezüglich zentrale Fragen und Erkenntnisse geteilt und zur Diskussion gestellt werden: Wie kann eine diversitätsorientierte und diskriminierungssensible Filmbildung konkret aussehen? Wie positioniert sie sich im Zusammenhang mit breiteren Herausforderungen und Entwicklungen innerhalb der Handlungsfelder von Filmbranche, Bildungsinstitutionen und Gesellschaftspolitik? Nicht zuletzt diskutieren wir den Umgang mit kontroversen Filmen. Hier freuen wir uns u. a. über das Mitwirken von Autorin und Regisseurin Mo Asumang.
Die Gestaltung der Filmbildung in der digitalen Gesellschaft stellt einen weiteren Fokus des Kongresses dar. Ein Praxislabor lädt ein, Online-Plattformen und interaktive Lernangebote selbst auszuprobieren und in einen Austausch mit den Macher*innen zu treten. Ein Panel geht der Frage nach, welchen Einfluss post-digitale Medienumgebungen auf Film und Filmbildung ausüben. Und nicht zuletzt ermöglicht eine begehbare Installation, die Entwicklung der Bewegtbildrezeption sowie der Funktions- und Gebrauchsweisen verschiedener Bewegtbildapparate zu erleben und zu reflektieren.
Darüber hinaus begreift der Kongress Partizipation als programmatische Maxime und zugleich als kollaborative Methode. Kinder und Jugendliche werden als Expert*innen auf verschiedenen Programmebenen mitwirken und von ihren eigenen Erfahrungen der (kinobezogenen) Filmvermittlung berichten.
Anmeldung
Das Programm des Kongresses „Vision Kino 23“ richtet sich an Filmvermittler*innen, Lehrkräfte und Erzieher*innen, Kinobetreiber*innen, Filmemacher*innen, Verleiher*innen, Jugendliche, Studierende an Filmhochschulen und Universitäten sowie alle, die in ihren jeweiligen Berufsfeldern an Film- und Medienbildung interessiert sind. Die Teilnahme ist kostenlos und kann als Fortbildung oder Bildungsurlaub anerkannt werden.
Förderer und Partner
Der Kongress „Vision Kino 23“ wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die Filmförderungsanstalt (FFA), die MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und die Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Partner des Kongresses „Vision Kino 23“ ist die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).
VISION KINO ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Sie wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek sowie der „Kino macht Schule“ GbR, bestehend aus dem Verband der Filmverleiher e.V., dem HDF Kino e.V., der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.
Vision Kino gGmbH
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10178 Berlin
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