Die Geschichte vom Aufwachsen des Menschenjungen Mowgli unter Wölfen, seine Freundschaft mit Baloo, dem Bären, und dem Panther Bagheera und die Feindschaft zum lahmen Tiger Shere Khan fasziniert noch heute Jung und Alt. Das Theater Heilbronn bringt die Geschichte als aufregendes Bühnenabenteuer mit opulenter Ausstattung auf die Bühne und hat dafür wieder das bewährte Märchen-Team Jens Kerbel (Regie), Toto (Ausstattung) und Stephan Ohm (Musik) gewinnen können. Das Inszenierungsteam hat sich für die Bühnenfassung von Frank Pinkus entschieden, die sich stark an der ursprünglichen Erzählung vom „Dschungelbuch“ orientiert und den geheimnisvollen, poetischen und humorvollen Momenten des Textes viel Platz einräumt. Stephan Ohm komponiert eigens für die Heilbronner Inszenierung neue Songs, die sich zum Teil Kiplings Lieder aus dem „Dschungelbuch“ zum Vorbild nehmen.
Zum Inhalt
Auf der Flucht vor dem Tiger Shere Khan, der immer wieder die Siedlungen der Menschen überfällt, verirrt sich ein kleiner Junge im Dschungel und landet in einer Wolfshöhle. Die Wolfsmutter Rakscha weigert sich, ihn herauszugeben, als der wütende Shere Khan vor der Höhle steht und seine Beute verlangt. Der Junge soll bei ihr leben. Sie will ihn gemeinsam mit ihren Wolfskindern großziehen und nennt ihn, weil er kein Fell hat, Mowgli, was so viel heißt wie „kleiner Frosch“. Der Bär Baloo und der Panther Bagheera wollen ihm alles beibringen, was für das Leben im Dschungel nötig ist.
Er lernt klettern, jagen, schwimmen, sich geräuschlos fortzubewegen und sich von dem zu ernähren, was der Dschungel hergibt. Er ist hilfreich für die Wölfe, denn er kann Dornen aus ihren Pfoten ziehen und Hütten bauen. Viele Jahre führt er ein freies Leben voller wilder Abenteuer, unter anderem mit einer Horde wilder Affen und der Riesenschlange Kaa.
Aber einer schwört ihm ewige Feindschaft – Shere Khan, der Tiger. Er lauert und hofft darauf, dass er Mowgli eines Tages doch zu fassen kriegt. Und er lässt nichts unversucht, um die anderen Tiere des Dschungels gegen den Jungen aufzuhetzen – schließlich ist Mowgli ein Mensch, und die sind gefährlich. Auch der Junge spürt, dass er anders ist als seine Freunde und dass es ihn immer wieder zu den Menschen zieht.
Kipling ließ sich von eigener Herkunft inspirieren
Ganz zweifellos ließ sich der Autor Rudyard Kipling von seiner eigenen Herkunft und der Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen inspirieren. Er wurde 1865 in Bombay geboren, hat einige Jahre dort gelebt, wurde von einem portugiesischen Kindermädchen und einem Hindi Meeta erzogen und hörte deren Geschichten in ihrer Muttersprache, unter anderem auch Erzählungen von Wolfskindern. Als er im Alter von fünf Jahren ohne seine Eltern nach England kam, fühlte er sich in seiner Pflegefamilie so fremd, dass er sprechende Tiere als Freunde erfand. Im Alter von 17 Jahren kehrte er nach Indien zurück, um für anglo-indische Zeitungen zu schreiben. Er erhielt 1907, mit nur 42 Jahren, als erster englischer Schriftsteller den Literaturnobelpreis.
Dschungel des Lebens
Die Geschichte um das Menschenkind Mowgli, das im gefährlichen Dschungel aufwächst, ist nicht nur ein phantastisches und exotisches Abenteuer. Es lädt auch dazu ein sich mit Themen wie Freundschaft, Freiheit, dem Zusammenleben von Mensch und Tier auseinanderzusetzen und stellt die große Frage: Wo gehört man eigentlich hin? Kann man nur eine Heimat haben? „Das Dschungelbuch“ erzählt vom sich Zurechtfinden eines schutzlosen Menschenkindes in einer gefahrvollen und immer wieder verwirrenden Umwelt, die eine Metapher ist für den spannenden Dschungel des Lebens, durch den sich ein Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden kämpfen muss.
Premiere am 4. November 2018, 15 Uhr, Großes Haus, Theater Heilbronn
Das Dschungelbuch
Nach Rudyard Kipling
Bühnenfassung von Frank Pinkus
Regie: Jens Kerbel
Ausstattung: Toto
Musik: Stephan Ohm
Dramaturgie: Mirjam Meuser
Mowgli, der Menschenjunge – Giulia Weis
Baloo, der Bär – Marek Egert
Bagheera, der Panther/Zweiter Elefant – Anjo Czernich
Shere Khan, der Tiger/Erster Elefant/King Louis, der Affenkönig – Hannes Rittig
Rakscha, die Wölfin/Colonel Hathi, der Elefant/Kaa, die Schlange – Stella Goritzki
Akela, der Wolf/Kleiner Elefant/Erster Affe – Lucas Janson
Weitere Familienvorstellungen: 25.11.2018 (15 Uhr); 15.12.2018 (15 Uhr); 16.12.2018 (15 Uhr); 23.12.2018 (15 Uhr); 26.12.2018 (15 und 17 Uhr); 20.01.2019 (15 Uhr)
Vorstellungen für Kindergarten- und Schulgruppen: www.theater-heilbronn.de
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