Tumoren des Magendarmtrakts gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen und Männern. Um onkologischen Patienten eine umfassende, fächerübergreifende Versorgung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft anzubieten, hat sich der Kemperhof nun erstmalig als Viszeralonkologisches Zentrum zertifizieren lassen.

„In einem solchen Zentrum wird die Zertifizierung verschiedener Tumorentitäten unter dem Dach eines Viszeralonkologischen Zentrums zusammengefasst. Entsprechend der eigenen Spezialisierung und Expertise kann der Geltungsbereich des Zentrums selbstständig festgelegt werden. Bei uns im Kemperhof sind es die beiden Schwerpunkte Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs“, berichtet der Leiter des Zentrums, Dr. med. Walter Pütz.

Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Darm. Laut Robert-Koch-Institut wird die Diagnose Darmkrebs damit im Laufe des Lebens bei 1 von 19 Frauen und 1 von 15 Männern gestellt. Etwa zwei Drittel der Erkrankungen werden im Dickdarm entdeckt. Aber noch viel wichtiger zu wissen: Darmkrebs ist heilbar! Insbesondere dann, wenn die Diagnose früh gestellt wird und die Betroffenen interdisziplinär behandelt werden. Um das zu ermöglichen, werden von der Deutschen Krebsgesellschaft speziell zertifizierte Darmkrebszentren geschaffen. Seit 2015 verfügt das GK-Mittelrhein, Kemperhof über ein solches zertifiziertes Darmkrebszentrum. Nun erhielt es erneut seine Urkunde zur Rezertifizierung. Das Zertifikat ist die Basis zur Zertifizierung zum Viszeralonkologischen Zentrum, welches damit das einzige zwischen Bonn, dem Rhein-Main-Gebiet, Gießen und Trier ist.

Bauchspeicheldrüsenkrebs hingegen ist mit einem Anteil von etwa drei Prozent aller Krebserkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland relativ selten. Allerdings ist Bauchspeicheldrüsenkrebs besonders bösartig. Außerdem sind die Operationen am Pankreas äußerst komplex. Um speziell für diese Patienten das Konzept auf höchstem Niveau anzubieten, hat sich der Kemperhof auch als Pankreaskrebszentrum zertifizieren lassen.

Das Erfolgskonzept des damit entstandenen Viszeralonkologischen Zentrums erklärt Dr. med. Walter Pütz: „Spezialisten aus verschiedensten Fachgebieten arbeiten hier eng zusammen, sodass unsere Patienten nicht von einem Arzt zum anderen müssen. 

Diagnostik und Behandlung, einschließlich operativer Therapie, werden systematisch aus einer Hand durchgeführt. Dabei werden die Operationen von speziellen und geschulten Darm- bzw. Pankreasoperateuren mit besonders hoher operativer Erfahrung durchgeführt.“

Das Spezialistenteam bespricht die Ergebnisse und legt die nächsten Schritte bis zur Nachbehandlung und Nachsorge gemeinsam fest. „In der wöchentlichen Tumorkonferenz werden die einzelnen Fälle durch die Hauptkooperationspartner und Experten diskutiert, um die optimale Therapie zu ermitteln“, erklärt die Zentrumskoordinatorin Dr. med. Aksana Höblinger.

Im Team des Zentrums arbeiten unter anderem Ärzte aus den Gebieten der Viszeralchirurgie, der Gastroenterologie, der Onkologie, der Schmerzmedizin, der Strahlentherapie und der Radiologie gemeinsam mit niedergelassenen Fachärzten zusammen. Zusätzliche Unterstützung erhalten die Patienten unter anderem durch Psychoonkologen, Fachpflegekräfte (für die Chemotherapie und die Stomapflege), den Sozialdienst, Ernährungsberater, Diabetestherapeuten, das Physiotherapeutenteam Rehafit oder Selbsthilfegruppen wie zum Beispiel der ILCO (Darmkrebs) oder dem Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP).

Informationen zum Zentrum gibt es hier: https://www.gk.de/krankenhaeuser/kemperhof-koblenz/zentren-einheiten/zertifiziertes-viszeralonkologisches-zentrum-kemperhof-koblenz/

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