Angesichts der Bestrebungen der Bundesregierung nach umfassenden Reformen für Klimaschutz und Biodiversität hat die Plattform Forst und Holz, der Zusammenschluss der Dachverbände Deutscher Forstwirtschaftsrat (DFWR) und Deutscher Holzwirtschaftsrat (DHWR), die klimafreundliche Wirkung nachhaltiger Forstwirtschaft und Holzverwendung hervorgehoben. Im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks diskutierten Experten des Clusters zusammen mit den zuständigen Fachpolitikern über die Vorhaben im Zuge der geplanten Novelle des Bundeswaldgesetzes.

Im Koalitionsvertrag hat die Ampelregierung eine ganze Reihe politischer Vorhaben mit erheblichem Einfluss auf Forst- und Holzwirtschaft skizziert, darunter die Novelle des Bundeswaldgesetzes. Mittlerweile ist der Referentenentwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums erstellt und soll in Kürze mit dem Bundesumweltministerium und anschließend mit den Bundesländern abgestimmt werden. Im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks machten die Mitglieder der Plattform Forst & Holz gegenüber rund 20 Parlamentariern und Mitarbeitenden aller Fraktionen deutlich: Das A und O für gelingenden Klimaschutz ist der Erhalt einer aktiven Waldbewirtschaftung und das Engagement des Waldbesitzes. So stellen die deutschen Wälder selbst eine wichtige Klimasenke, die 2022 laut Angaben des Umweltbundesamtes rund 43,2 Mio t CO2 Äquivalente zur Besserung der Treibhausgasbilanz beisteuerte. Zudem wurden durch Holzprodukte 2022 über das durch die Bäume aufgenommene Kohlendioxid weitere 8,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgasen gebunden. Weitere 28 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente konnten im Zuge der Substitution klimaschädlicher Produkte durch Holzerzeugnisse ersetzt werden.

Die hohe Klimaschutzleistung des aktiv bewirtschafteten deutschen Waldes bedingt jedoch, dass auch künftig die Bereitstellung des umweltschonenden Rohstoffs Holz sichergestellt ist. Gerade im Zuge des Klimawandels stellen die Wiederbewaldung der Kalamitätsflächen und der notwendige Waldumbau die erforderliche Sicherung der regionalen Versorgung die Branche vor große Herausforderungen.

Als zentralen Faktor für regionale Wertschöpfung und ressourcenschonendes Leben in Deutschland bezeichnete der stellvertretende Plattformsprecher Erwin Taglieber, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR), das Cluster Forst & Holz. „Gegenüber den Abgeordneten konnten wir die Beiträge unserer Branche für ein zukunftsfähiges Deutschland aufzeigen. An erster Stelle steht für uns: Weitere Nutzungsbeschränkungen im deutschen Wald sind nicht vereinbar mit einer nachhaltigen Versorgung mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz“. Das Bundeswaldgesetz müsse der gesellschaftlichen Bedeutung der nachhaltigen Holznutzung für die Kreislaufwirtschaft gerecht werden. Vor dem Hintergrund aktueller politischer Vorhaben mahnte Taglieber: „Wir müssen in Deutschland die Leistung von Holzprodukten beim Ersatz klimabelastender Bau- und Werkstoffe endlich anerkennen.“

In Impulsreferaten wurde beim Parlamentarischen Frühstück auf aktuell sowie mittel- und langfristig drängende Themen für die Forst- und Holzwirtschaft aufmerksam gemacht. Zu Herausforderungen für eine zukunftsfähige Waldbewirtschaftung referierte Dr. Jens Jacob, Leiter der Abteilung Forsten im MKUEM Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Forstchefkonferenz von Bund und Ländern. Über die zukünftigen Herausforderungen der Rohholzversorgung sprach Julia Möbus als Geschäftsführerin des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH).

Plattformsprecher Georg Schirmbeck bedankte sich bei den Fachpolitikern für die angeregte Diskussion und appellierte für die anstehenden Beratung: „Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung auf dem Weg hin zur Treibhausgasneutralität zu erreichen, müssen Klimaschutz, Naturschutz und Bioökonomie gleichermaßen berücksichtigt werden. Das heimische, unter hohen Standards erzeugte Holz ist wesentlich für klimafreundliches Bauen und vermeidet Raubbau in anderen Teilen der Welt. Für den Dreiklang aus Nutz-, Schutz und Erholungsfunktion ist unser Bundeswaldgesetz sehr geachtet. Dies gilt es auch in Zukunft sicherzustellen und den Waldbesitz beim Waldumbau spürbar zu unterstützen. Das Cluster Forst und Holz steht als Partner für unsere gemeinsamen Ziele bereit.“

Über die Plattform Forst & Holz:
Die Plattform Forst & Holz ist ein Zusammenschluss der Dachverbände Deutsche Forstwirtschaftsrat e. V. (DFWR) und Deutscher Holzwirtschaftsrat e. V. (DHWR) und vertritt die gemeinsamen Interessen des Clusters Forst und Holz als Holzwirtschaftskette vom Wald bis zum Endprodukt. Mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 181 Mrd. Euro, 128.000 Unternehmen und 1,1 Mio. Beschäftigten hat die holzbasierte Wertschöpfung einen hohen Stellenwert für die Wirtschaftskraft und die Beschäftigung in Deutschland und gilt als eine der Schlüsselbranchen insbesondere im ländlichen Raum.

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