Der BUND Thüringen hat heute in Erfurt seinen Jahresbericht 2022 vorgestellt und blickt mit gemischten Gefühlen auf das vergangene Jahr zurück. Die multiplen Krisen, bedingt vor allem durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Herausforderungen für die Energieversorgung und Ernährungssicherheit, haben auch den Thüringer Landesverband im Jahr 2022 beschäftigt. Die Naturschutzprojekte des Verbandes kommen gut voran und genießen Akzeptanz auf allen Ebenen. Die Energiewende hin zu den Erneuerbaren, die vom Verband bereits seit Jahren gefordert wird, ist endlich in Bewegung gekommen. Dieser Prozess wurde vom BUND Thüringen kritisch begleitet und mit Arten- und Naturschutzprojekten unterstützt.

„Das Jahr 2022 war geprägt von Krise und Unsicherheit. Umso wichtiger ist es, dass wir als BUND Wege aufzeigen, diesen Herausforderungen zu begegnen und dabei unsere Natur nicht aus den Augen verlieren“ sagt Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Wir warnen vor einer Aushöhlung des Natur- und Artenschutzes durch pauschalen Beschleunigungswahn und rückwärtsgewandte, veraltete Ideen, um den Krisen unserer Zeit zu begegnen“, warnt Bednarsky weiter.

Um dem voranschreitenden Artenschwund und Biodiversitätsverlust entgegenzutreten, ist der BUND Thüringen wie jeher im Arten- und Naturschutz aktiv. Von Wildkatze und Luchs zum Gartenschläfer über das Grüne Band und das Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ – in allen Bereichen wurden Projekte zur Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlage umgesetzt. Das reicht von praktischem Artenschutz wie der Gestaltung naturnaher Waldränder für die Wildkatze und den Gartenschläfer bis hin zu einer Akzeptanzkampagne für „Natura 2000“ und zur wissenschaftlichen Analyse der Thüringer Potenziale für die Ausbreitung und Bestandsstützung des Luchses.

„Durch unsere Projekte fördern wir nicht nur die Arten selbst, sondern auch das Verständnis und die Akzeptanz in der Bevölkerung und bei den Nutzergruppen“, ergänzt Sebastian König, welcher seit dem 01.07.2022 neuer Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen ist. „Neben dem Artenschutz rückt auch der Ressourcenschutz immer weiter in den Fokus. Sowohl durch das gescheiterte Entsorgungskonzept von K+S als auch durch die Erweiterung des Kalksteintagebaus Deuna und den geplanten, weiteren Gipsabbau in Nordthüringen sehen wir, wie wichtig es ist, Alternativen aufzuzeigen und weiter für Umwelt- und Naturschutz einzustehen“, so König weiter.

Diesen Herausforderungen kann nur gemeinsam begegnet werden, und so stehen dem BUND zahlreiche Partner zur Seite. Sei es im Rahmen von Projekten (z.B. Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Justus-Liebig-Universität Gießen, Georg-August-Universität Göttingen, FH Erfurt) oder bei der Umsetzung der sozial-ökologischen Transformation (AWO, Parität). Gemeinsam wollen die Partner Lösungen aufzeigen, um die Krisen zu überwinden, die Thüringer Landespolitik kritisch zu begleiten und als Anwalt der Natur ihren Ansprüchen gerecht zu werden.

„Das Jahr 2022 war für alle herausfordernd. Um auch die Chancen, die in dieser Krise stecken, zu nutzen, machen wir uns weiter auf den Weg, die sozial-ökologische Wende aktiv umzusetzen, unsere Lebensgrundlage zu schützen und Thüringen zukunftsfähig zu gestalten. Diese Probleme bewegen den BUND und den Freistaat Thüringen weiterhin auch im Jahr 2023“ endet Bednarsky.

Jahresbericht des BUND Thüringen 2022

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