Fußgänger müssen dafür länger warten. Vor dem Umbau der Ampelanlagen hatten sie bei jedem Ampelumlauf automatisch "Grün". Nun müssen sie erst eine Anforderungstaste drücken und es bleibt erst einmal „Rot“, bis ihnen die Straßenüberquerung durch die für den Autoverkehr optimierte Schaltung freigegeben wird.
Das ist eine Benachteiligung gegenüber der bisherigen Ampelschaltung, denn dabei hatten Fußgänger immer ihr "Grün" parallel zum fließenden Fahrzeugverkehr. Sie konnten sich, wenn sie sich der Ampel näherten, mit ihrer Gehgeschwindigkeit auf ihr absehbares "Grün" einstellen.
Durch die „grüne Welle“ für den Autoverkehr soll die Luft sauberer werden, so die Verheißung von Kommunen wie Offenbach und Frankfurt a. M. und des Landes Hessen. Jetzt hat aber das Umweltbundesamt nachgemessen: Die „Grüne Welle“ ist kontraproduktiv (und nicht nur eine Behinderung des Fußverkehrs). Das Autofahren wird dadurch attraktiver und es wird mehr gefahren.
Der Umbau der Ampelanlagen hat sich somit als Geldverschwendung erwiesen: Gemäß dem jetzt vom Umweltbundesamt herausgegebenen Bericht Flüssiger Verkehr für Klimaschutz und Luftreinhaltung
„gehen die spezifischen Emissionsfaktoren zwar um etwas über 1 % zurück, dieser Effekt wird aber durch die Zunahme der Fahrleistung – also den Rebound-Effekt – vollkommen absorbiert, was insgesamt sogar zu einer leichten Zunahme bei den Gesamtemissionen führt.“ – so das auf Seite 245 dargestellte Ergebnis.
Was nun?
FUSS e. V. und Verkehrsclub Deutschland in Hessen fordern: Den weiteren Umbau stoppen und Ampelanlagen – sofern sie nicht durch Zebrastreifen ersetzt werden – fußverkehrsfreundlich machen. Nicht mehr Autoverkehr, sondern die Förderung des Fußverkehrs dient der Luftreinhaltung.
FUSS e.V. – Fachverband Fußverkehr Deutschland
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