„Bereits ab März erreichen uns die ersten Anfragen zur Gemeinen Feuerwanze.“, erklärt uns Manuela Brecht, Naturschutzreferentin beim NABU Brandenburg. „Denn sobald die Sonne für die ersten milden Temperaturen sorgt, krabbeln die Wanzen aus ihren Winterquartieren.“ Dann strömen sie in Scharen aus Mauerritzen und Bodenstreu, um sich anschließend an den Stämmen von Laubbäumen zu sammeln. Ihre geballten, massenhaften Vorkommen sind nämlich dem Speiseplan geschuldet. Am liebsten saugen Feuerwanzen am Boden liegende Linden- oder Robiniensamen aus. Und da wo eine Wanze satt wird, finden hunderte andere auch genügend Nahrung, denn große Linden produzieren über 100.000 Samen. Manuela Brecht erklärt: „Feuerwanzen kommunizieren dabei über Duftstoffe, sogenannte Pheromone. Diese werden über die Öffnungen der Stinkdrüsen versprüht. Ein Gemeinschafts-Pheromon ruft Gruppen an interessante Futter- oder Schlafplätze, ein Alarm-Pheromon warnt dagegen vor Gefahr.“
Die Gemeine Feuerwanze selbst, ist trotz ihrer roten Warnfarbe völlig ungefährlich. Sowohl für uns Menschen, als auch für Nutz- und Zierpflanzen. Mit ihrem Äußeren imitiert sie einfach ein giftiges oder wehrhaftes Tier, mit Erfolg. Denn obwohl Feuerwanzen auch für Vögel völlig harmlos sind, werden sie aufgrund ihres Aussehens eher selten erbeutet.
Nach dem ausgiebigen Paarungstanz der Feuerwanzen legt das Weibchen anschließend bis zu 60 Eier. Aus ihnen schlüpfen Larven, die sich anders als bei Käfern nicht verpuppen, sondern sich in ca. 40 Tagen fünfmal häuten und so über eine Abfolge von Jungendstadien (Nymphen) zum ausgewachsenen und geschlechtsreifen Tier entwickeln. Die neue Generation an ausgewachsenen Feuerwanzen überwintert dann die kalte Jahreszeit versteckt, um uns im nächsten Frühling erneut in Scharen zu überraschen.
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