„Das ist die letzte Chance für die Arbeitgeber, flächendeckende Streiks zu verhindern.“ Zum heutigen Start der zweiten Tarifverhandlungsrunde über mehr Geld für die rund 60.000 Beschäftigten in der deutschen Süßwarenindustrie hat Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), auf die „ungewöhnlich hohe Streikbereitschaft“ in der Branche hingewiesen. Nur mit einem „wirklich substantiellen Angebot“ könnten die Arbeitgeber Arbeitsniederlegungen verhindern, so Adjan.

„Die Erwartungen an diese Tarifverhandlungen sind besonders hoch. Die massiv gestiegenen Preise haben große Löcher in die Haushaltskassen der Beschäftigten gerissen. Sie brauchen eine Entlastung und sehen ihre Arbeitgeber in der Pflicht, die Löhne spürbar und dauerhaft zu erhöhen.“ Den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sei sehr bewusst, dass ihre Unternehmen in der Corona-Krise gut verdient und zuletzt im Windschatten der Rekordinflation Preiserhöhungen durchgesetzt haben. Dass die Arbeitgeber in der ersten Tarifverhandlung im April abgereist sind, ohne überhaupt ein konkretes Angebot über eine Lohnerhöhung abzugeben, sei in den Betrieben auf völliges Unverständnis gestoßen.

Die Gewerkschaft NGG ist mit folgenden Forderungen in die Tarifverhandlungen mit den im Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) organisierten Unternehmen gegangen.

  • 500 Euro mehr pro Monat in den unteren Tarifgruppen A bis E
  • 400 Euro mehr pro Monat in allen anderen Tarifgruppen
  • 200 Euro mehr pro Monat für die Auszubildenden, zusätzlich eine Fahrtkostenpauschale
    von 50 Euro monatlich
  • Die Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrags soll 12 Monate betragen
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