Dazu Volker Heller, Bundesvorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv): „Die Ergebnisse der IGLU-Studie sind besorgniserregend, vor allem, weil wir seit Jahren einen Abwärtstrend bei der Lesefähigkeit der Grundschulkinder sehen. Leseförderung beginnt nicht erst in der Schule, sondern muss so früh wie möglich systematisch, flächendeckend und professionell umgesetzt werden. Dafür braucht es neben den Eltern uns alle: Kitas, Schulen, Ehrenamtliche, Initiativen und außerschulische Bildungspartner wie Bibliotheken, die Kinder frühzeitig für das Lesen begeistern und im Lernprozess unterstützen. Leseförderung muss endlich bildungspolitisch höchste Priorität bekommen. Sie braucht einen rechtlichen Rahmen für verbindliche Kooperationen, abgestimmte Bildungspläne sowie ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen. Nur so ermöglichen wir Kindern einen guten Start für ihren Bildungsweg.“
Die Leseförderung ist eine Kernaufgabe der Öffentlichen Bibliotheken. Als wichtige Säule in vernetzten lokalen Bildungslandschaften leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Sprach- und Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen. Für Familien, Kitas und Grundschulen bieten sie Lesemedien, Lehr- und Lernmaterial an, stellen Bücherboxen zur Verfügung und veranstalten Vorlesenachmittage und Bilderbuchkinos.
Die Ergebnisse der IGLU-Studie 2021 können HIER heruntergeladen werden.
Zum Hintergrund
Der Deutsche Bibliotheksverband setzt sich seit vielen Jahren für den Ausbau der Leseförderung ein. Als Kooperationspartner der Stiftung Lesen unterstützt er das bundesweite Programm „Lesestart 1-2-3“ im Bereich der frühkindlichen Leseförderung und Literacy-Erziehung für die unter Sechsjährigen. Gemeinsam mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels lobt der dbv zudem seit 2019 das „Gütesiegel Buchkita“ aus, das Kindergärten für ihr besonderes Engagement bei der frühkindlichen Leseförderung auszeichnet.
Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) vertritt mit seinen mehr als 2.000 Mitgliedern bundesweit über 9.000 Bibliotheken mit 25.000 Beschäftigten. Sein zentrales Anliegen ist es, Bibliotheken zu stärken, damit sie allen Bürger*innen freien Zugang zu Informationen ermöglichen. Der Verband setzt sich ein für die Entwicklung innovativer Bibliotheksleistungen für Wissenschaft und Gesellschaft. Als politische Interessensvertretung unterstützt der dbv die Bibliotheken insbesondere auf den Feldern Informationskompetenz und Medienbildung, Leseförderung und bei der Ermöglichung kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe für alle Bürger*innen.
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