Anfang 2023 hatten viele Wasserversorger in Rheinland-Pfalz und Hessen ihre Trinkwasserpreise mit Blick auf die deutlich höheren Energie- und Instandhaltungskosten zum Teil deutlich erhöht. Zum 1. Juni 2023 passt auch die Mainzer Netze GmbH ihre Preise an die zuletzt stark gestiegenen Bezugskosten für Strom sowie für Material, Fremd- oder Arbeitsleistungen an.

So steigt zum 1. Juni 2023 der Mengenpreis pro Kubikmeter (1000 Liter) Trinkwasser im Versorgungsbereich der Mainzer Netze GmbH um 25 Cent (brutto) auf nunmehr 2,13 Euro je Kubikmeter (brutto). Die Grundpreise bleiben dagegen stabil. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 90 Kubikmetern zahlt ein Haushalt dadurch künftig etwa 1,88 Euro mehr im Monat fürs Trinkwasser. Bei einem Vier-Personenhaushalt mit einem Verbrauch von 150 Kubikmetern im Jahr sind es rund 3,13 Euro im Monat zusätzlich.

Auch nach der Preisanpassung zum 1. Juni 2023 liegen die Wasserpreise der Mainzer Netze GmbH im regionalen Vergleich vergleichbarer Wasserversorger in Rheinland-Pfalz und Hessen weiterhin im Mittelfeld.

Doch nicht nur die stark gestiegenen Energie-, Beschaffungs-, Fremd- und Arbeitskosten machen den Trinkwasserversorgern zu schaffen: Seit 2018 verzeichnet die Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke für den Wasserbereich einen deutlich gestiegenen Investitionsbedarf. Hauptgründe hierfür sind die durch den Klimawandel hervorgerufenen Extremsommer mit ihren Hitze- und Trockenperioden sowie der kontinuierliche Bevölkerungszuwachs in Mainz und dem Umland. In den vergangenen zehn Jahren beliefen sich die Investitionen für die Wassersparte auf rund 75 Millionen Euro. In den kommenden fünf Jahren sind weitere rund 90 Millionen Euro für den Ausbau und die Modernisierung der Anlagen notwendig, um auch weiterhin eine zuverlässige Versorgung mit Trinkwasser gewährleisten zu können.

Die Stadt Mainz unterstützt zwar dankenswerter Weise diese Investitionsvorhaben bereits im Rahmen des gerade vom Stadtrat auf den Weg gebrachten „Frühlingspakets“ durch Zuschüsse in zweistelliger Millionenhöhe. Diese finanzielle Entlastung für die Jahre 2023 und 2024 kann jedoch bei Weitem nicht die mittel- und langfristig notwendigen zusätzlichen Ausgaben für eine sichere und zuverlässige Wasserversorgung decken.

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