Funktionsumfang oft eingeschränkt
Die Budgetplaner-Apps für den privaten Gebrauch erreichten mit einem Durchschnittswert von 62,1 Punkten insgesamt ein befriedigendes Resultat. Immerhin zwei der kostenlosen Anwendungen können sich das Prädikat „gut“ sichern; vier erzielen ein befriedigendes Ergebnis und die weiteren drei im Test kommen über ein ausreichendes Resultat nicht hinaus.
Deutliche Unterschiede deckt die Nutzwertanalyse auf: Der Funktionsumfang einiger Apps ist stark eingeschränkt, andere Anwendungen bieten dagegen vielfältige Funktionen und Inhalte. Standard ist die Vorgabe von Kategorien für Einnahmen und Ausgaben sowie grundlegende Auswertungs-Tools, etwa eine grafische Darstellung und ein zeitlicher Verlauf. Aber oft gar nicht oder nur in der kostenpflichtigen App-Version vorhanden sind so nützliche Funktionen wie die Festlegung von Sparzielen oder eines individuellen Abrechnungszeitraums und eine automatische Datensicherung.
Usability mit Defiziten
Mit einer sehr hohen Bedienungsfreundlichkeit kann sich einzig die Testsieger-App profilieren; das restliche Testfeld bewegt sich hier nur auf einem befriedigenden oder ausreichenden Niveau. Kritik üben die Nutzerinnen und Nutzer vor allem am Umfang und der Verständlichkeit der Inhalte, am Design und dem fehlenden Erlebnisfaktor bei der App-Nutzung. Auch die Menüführung wird häufig als nicht intuitiv bewertet.
Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität: „Die eigenen Ein- und Ausgaben im Blick zu behalten, ist ein grundlegender Finanztipp. Private Budgetplaner-Apps können dabei hilfreich sein, aber Nutzerinnen und Nutzer sollten nicht zu viel erwarten – umfangreiche Funktionen bieten viele Apps oft nur in der kostenpflichtigen Version.“
Das Ranking
Testsieger ist die App Mein Budget mit dem Qualitätsurteil: „gut“. Die Bedienungsfreundlichkeit wird im Test mit Abstand am besten bewertet und erzielt ein sehr gutes Resultat. Nutzerinnen und Nutzer finden sich hier dank des kundenfreundlichen Einstiegsprozesses und der intuitiven Menüführung schnell zurecht; auch das ansprechende Design überzeugt. Darüber hinaus sind die Funktionen ausgesprochen einfach und bedarfsgerecht gestaltet. Als eine von wenigen Apps verfügt Mein Budget über Funktionen wie das Festlegen von Sparzielen oder eine Vorlagenerstellung für wiederkehrende Posten.
Den zweiten Platz belegt die Anwendung Bluecoins, ebenfalls mit dem Qualitätsurteil „gut“. In der Nutzwertanalyse überzeugt die App mit vielen nützlichen Funktionen, etwa mit der Option, den Abrechnungszeitraum individuell festzulegen, einer Kalenderansicht von Ein- und Ausgaben oder der Möglichkeit einer automatischen Sicherung eingegebener Daten. Zudem bewerten die Nutzerinnen und Nutzer den Umfang und die Verständlichkeit der Inhalte überdurchschnittlich gut.
Auf Rang drei platziert sich Haushaltsbuch Money Manager (Qualitätsurteil: „befriedigend“). Die Anwendung kann vor allem mit einem guten Ergebnis in der Nutzwertanalyse punkten. So können in der App beispielsweise Erinnerungen eingestellt werden; auch die Wiederherstellung gelöschter Daten ist möglich.
Weitere Anbieter im Test (alphabetisch): Ausgaben Manager Tracker (Expenses); Haushaltsbuch Mymicrobalance; Monefy; Paymaster Budgetmanager; Rechnungen, Budget & Ausgaben (Timely Bills) und Spendee.
Fakten zum Test
Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete neun private Budgetplaner-Apps (kostenfreie Versionen). Es wurden nur solche Apps berücksichtigt, die sowohl im Google Play-Store (Android) als auch im Apple App-Store (iOS) verfügbar waren. Im Testfokus standen die Bedienungsfreundlichkeit und der Nutzwert der Anwendungen. Die Untersuchung umfasste 90 Betrachtungen der Apps durch geschulte Nutzerinnen und Nutzer sowie 18 Analysen des Nutzwerts (Funktionen und Inhalte) der mobilen Anwendungen.
Veröffentlichung unter Nennung der Quelle: Deutsches Institut für Service-Qualität
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) verfolgt das Ziel, die Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das Marktforschungsinstitut mit Sitz in Hamburg führt zu diesem Zweck unabhängige Wettbewerbsanalysen und Kundenbefragungen durch. Über 2.000 geschulte Testerinnen und Tester sind in ganz Deutschland im Einsatz. Die Leitung der Forschungsprojekte, bei denen wissenschaftlich anerkannte Methoden und Service-Messverfahren zum Einsatz kommen, obliegt einem Team aus Soziologen, Ökonomen und Psychologen. Den Verbrauchern liefert das Institut wichtige Anhaltspunkte für ihre Kaufentscheidungen. Unternehmen gewinnen wertvolle Informationen für das eigene Qualitätsmanagement. Das Deutsche Institut für Service-Qualität arbeitet im Auftrag von renommierten Print-Medien und TV-Sendern; Studien für Unternehmen gehören nicht zum Leistungsspektrum des DISQ.
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