Die Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebs auf Ökolandbau ist keine Alltäglichkeit: Sie braucht ausreichend Zeit, gute Planung und sie benötigt auch finanzielle Mittel. Zehn neue Bioland-Betriebe können sich über eine zusätzliche Finanzspritze von bis zu 60.000 Euro für ihre Bio-Umstellung freuen: Denn sie sind mit dem Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ des NABU, der Alnatura Bio-Bauern-Initiative, der REWE Group sowie weiteren beteiligten Partnern und Unterstützern ausgezeichnet worden. Die Förderbescheide erhielten die Bioland-Betriebe aus fünf Bundesländern am Sonntag beim Umweltfestival Berlin. 

„Die Umstellung auf Ökolandbau ist für landwirtschaftliche Betriebe eine Grundsatzentscheidung mit einschneidender Wirkung. Das gilt in besonderem Maße auch für Bioland-Betriebe, denn sie müssen laut unseren Richtlinien sämtliche Betriebszweige umstellen. In der Regel wird diese Entscheidung daher aus der Grundüberzeugung heraus getroffen, naturnaher wirtschaften zu wollen und damit mehr Rücksicht auf Umwelt, Arten und Tiere zu nehmen“, betont Bioland-Vizepräsidentin Sabine Kabath. „Gerade jetzt, da eine gewisse Unsicherheit an den Märkten herrscht, kann sich die Umstellung besonders auszahlen: Denn Bio wird weiter wachsen, die Weichen sind politisch gestellt mit den Ausbau-Zielen auf EU-, nationaler sowie regionaler Ebene. Und auch der Handel setzt weiter voll auf Bio und baut seine Sortimente aus.“ 

Die zehn erfolgreichen Bioland-Betriebe aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen, und Schleswig-Holstein befinden sich aktuell noch im Umstellungsprozess oder haben diesen kürzlich abgeschlossen. „Die große betriebliche Vielfalt, die unseren Verband ausmacht, bildet sich auch bei den heutigen Preisträger*innen ab“, hebt Bioland-Vizepräsidentin Sabine Kabath hervor. „Vom Ackerbaubetrieb mit langer Tradition über Sonderkultur-Anbau, Milchviehhaltung, Schweinehaltung und Betriebsneugründungen ist alles dabei. Wir freuen uns sehr über so viele verschiedene neue Mitglieder in unserem Verband und sind stolz auf ihre besonderen Leistungen bei der Betriebsumstellung.“ 

Die Bioland-Preisträger in der Übersicht 

Baden-Würtemberg
Geschwister Locher GbR, 88069 Tettnang
Leimenäckerhof, 75399 Unterreichenbach-Kapfenhardt

Hessen
Schlagmühle, 65719 Hofheim
Bioland-Betrieb Michael Galandt, 36364 Bad Salzschlirf

Niedersachsen
Hof Michaelis, 29614 Soltau

Nordrhein-Westfalen
Biohof Mühlenbach, 50374 Erftstadt
Böhnen Hoff, 32425 Minden
Ruschkowski GbR, 33039 Nieheim
Hof Petig, 32694 Dörentrup-Bega

Schleswig-Holstein
Hof Sandbek, 24376 Kappeln 

Bereits zum achten Mal wurden im Rahmen des Projekts „Gemeinsam Boden gut machen“ die Förderpreise verliehen. Aktuell läuft die Bewerbungsrunde für 2024 – Betriebe können ihre Unterlagen digital noch bis zum 30. Juni 2023 einreichen.

Förderpreise wie „Gemeinsam Boden gut machen“ leisten wertvolle Unterstützung für Betriebe in der Phase der Umstellung. Sie sind daher wichtig für die Erreichung des bundesweiten Bio-Ziels von 30 Prozent Ökolandbau bis 2030 und damit auch für Umwelt und Klima. Die Umstellung des Betriebs auf Ökolandbau sollte gut und mit ausreichend Vorlauf geplant werden. Im Bioland-Verband begleiten die Umstellungsberater*innen aus dem großen, bundesweiten Beratungs-Netzwerk diesen Prozess. Bioland-Betriebe arbeiten naturnah, in engen Kreisläufen, fördern die Biodiversität sowie das Boden- und Gewässerleben, schonen das Klima und sind widerstandsfähiger gegen klimatische Veränderungen aufgestellt. 

Über den Bioland- Verband für organisch-biologischen Landbau e.V.

Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland und Südtirol. Rund 10.000 Betriebe aus Erzeugung, Herstellung und Handel wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt.

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