Mobilität liegt in der Luft – Wie können Städte, Gemeinden und Landkreise die notwendige Mobilitätswende z.B. mit Seilbahnen zeitnah erfolgreich planen und gestalten? Um diese und mehr Fragen ging es beim heutigen VRN-Seilbahntag auf dem Gelände der Bundesgartenschau in Mannheim nach Einladung des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) zusammen mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg, dem Netzwerker zum Thema Seilbahnen der CableCar World GmbH, dem Seilbahnhersteller Doppelmayr und der Bundesgartenschau Mannheim 2023 gGmbH.

Rund 170 Teilnehmende aus Unternehmen, Verwaltung, Wirtschaft, Politik, Verbänden und Verbünden waren der gemeinsamen Einladung gefolgt und konnten an verschiedenen Vorträgen, Workshops und Foren teilnehmen sowie die Seilbahn auf der BUGA 23 hautnah erfahren.

Die Nutzung der sogenannten Plus-Eins-Ebene für öffentliche Mobilität mit Seilbahnen nimmt weltweit deutlich zu. Auch in Deutschland befassen sich immer mehr Kommunen mit den Möglichkeiten. Das Bundesverkehrsministerium sowie insbesondere die Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern haben entsprechende regulatorische Voraussetzungen und Fördermaßnahmen geschaffen, um Umsetzungen zu ermöglichen.

Im VRN-Verbundgebiet wurden im Rahmen einer Potenzial- und Machbarkeitsstudie für Seilbahnsysteme in einem ersten Schritt rund 20 Relationen ermittelt, bei denen ein Seilbahnangebot grundsätzlich vorstellbar wäre. In Betracht kommen in erster Linie vier Projekte im Kern der Metropolregion:

  • Eine Seilbahnverbindung im Stadtgebiet Heidelberg zur Anbindung des Neuenheimer Feldes an einen multimodalen Knoten am Bahnhof in Pfaffengrund-Wieblingen mit Verknüpfung zum SPNV, ÖPNV, P&R und B&R als sinnvolle Ergänzung des bestehenden ÖPNV-Systems.
  • Eine Kleinkabinenpendelbahn zwischen der Gemeinde Altrip und Mannheim- Neckarau als attraktiver ÖPNV-Lückenschluss.
  • Eine Einseilumlaufbahn zur Erschließung des Gewerbegebietes Wiesloch-Walldorf als leistungsfähige Alternative zum bestehenden Busverkehr.
  • Eine Seilbahnverbindung zwischen Mannheim und Ludwigshafen als temporäre Zwischenlösung zur Rheinquerung im Zusammenhang mit den zukünftig zu erwartenden Brückensanierungen.

Beim VRN-Seilbahntag ging es u.a. um die Betrachtung des kürzlich veröffentlichten Leitfadens „Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr“ aus Sicht des Bundes, aber auch ergänzt um die Sichtweise der Länder, der Region bzw. von Kommunen sowie der Wissenschaft zur Umsetzung solcher klimafreundlichen Projekte. Dabei standen Fragen im Raum, ob Seilbahnen in der Stadt Sinn machen oder welche Chancen und Grenzen solche Seilbahnsysteme haben.

Neben Impulsvorträgen zu Möglichkeiten für Seilbahnen im VRN, Gegenüberstellungen von Seilbahnen und traditionellem ÖPNV bis hin zu neuen Perspektiven für die Erschließung und Entwicklung von Städten und deren Wohngebiete wurden in verschiedenen Workshops und Foren konkrete Szenarien besprochen und durchgespielt. In einer Podiumsdiskussion betrachtete man Seilbahnen als neues Werkzeug im ÖPNV-Werkzeugkasten und diskutierte über Voraussetzungen, Zuständigkeiten, Planungsvereinfachungen und denkbare Anwendungsfälle für einen schnelleren und erfolgreichen Einsatz von Seilbahnen als sinnvolle Ergänzung bzw. Erweiterung des bestehenden ÖPNV-Angebotes oder Erschließung neuer Gebiete.

Statements der Veranstaltungspartner und Teilnehmenden an der Paneldiskussion:

MdL Elke Zimmer, Staatssekretärin im Verkehrsministerium Baden-Württemberg

„Die Landesregierung von Baden-Württemberg steht innovativen ÖPNV-Lösungen sehr offen gegenüber. Wir begrüßen Initiativen für urbane Seilbahnen in Stuttgart, in der Region Rhein-Neckar und anderen Kommunen im Land. Die bestehenden Förderungen durch Bund und Land schaffen dabei attraktive Möglichkeiten zur Finanzierung. Ich würde mich sehr freuen, wenn Seilbahnen ihre Vorteile zukünftig auch in Baden-Württemberg ausspielen und damit ihren Beitrag zum Klimaschutz als umweltfreundliche Alternative leisten. Das Ministerium für Verkehr und das Regierungspräsidium Freiburg stehen dabei als kompetente Partner für alle Interessenten bereit.“

Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr

„Urbane Seilbahnen sind zuverlässig, klimafreundlich und platzsparend und damit auch grundsätzlich als Verkehrsmittel für den ÖPNV geeignet. Mit unserem Leitfaden geben wir Kommunen, die dieses Potenzial nutzen wollen, konkrete Hilfestellung bei der Realisierung von Projekten – von der Idee über die Planung und den Bau bis zum Betrieb. Unser Leitfaden zeigt, wie urbane Seilbahnen auch in Deutschland eingesetzt und in das Nahverkehrsnetz integriert werden können.“

Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar

„Unser Ziel ist es, die Luft- und Lebensqualität in den Städten der Metropolregion Rhein-Neckar dauerhaft zu verbessern und eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität für die Zukunft zu sichern. Dazu kann auch die Ergänzung des ÖPNV durch eine elektrische Seilbahn gehören. Der VRN beschäftigt sich deshalb seit Jahren intensiv mit der Thematik. Die Seilbahn auf der BUGA 23 in Mannheim zeigt, dass sich ein solches Vorhaben schnell umsetzen lässt, allerdings auch besondere Voraussetzungen hierfür gegeben sein müssen. Hierbei geht es insbesondere auch um Aspekte wie Verbindungs- und Umsteigemöglichkeiten, Städtebau und Barrierefreiheit. Wir werden das VRN-Gebiet künftig weiter intensiv untersuchen und dabei auch diesen Baustein attraktiver, nachhaltiger Mobilität für die Verkehrswende mitdenken.“

Prof. Dr. Jürgen Follmann, Prädekan im Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen an der Hochschule Darmstadt

„Urbane Seilbahnen können Hindernisse wie Flüsse oder Verkehrstrassen überwinden oder Lücken im ÖPNV-Netz schließen. Sie sind ein zuverlässiges und bewährtes Verkehrsmittel und dabei klimafreundlich und platzsparend.

Für die Region Rhein-Neckar sind sie unbedingt in der Erschließung von Siedlungsflächen mitzudenken. Bei umfassenden langjährigen Baumaßnahmen, wie an den geplanten Brücken zwischen Mannheim und Ludwigshafen, wären sie eine ideale Zwischenlösung, um die Verbindung für die Bauzeit zu sichern.

In jedem Fall setzen sie ein deutliches Ausrufezeichen für eine zukunftsorientierte Quartiersentwicklung und versprühen Dynamik und Esprit. Fördermittel stehen bereit.“

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