„Die Umfrageergebnisse bestätigen das Engagement aller Akteure, Jugendliche und junge Erwachsene für eine duale Ausbildung in der Wirtschaft zu begeistern und bei der Berufsorientierung zu unterstützen. Ebenso ist es wichtig, Ausbildungsunternehmen ins Boot zu holen und diese für die Berufsorientierung zu sensibilisieren“, sagt Michael Völker, Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Ostbrandenburg. „Betriebspraktika und Betriebsbesichtigung helfen bei der Berufswahl am meisten sagen gut 62 Prozent der Azubis. Der persönliche Kontakt zum Unternehmen und das Live-Erlebnis eines Berufes haben für viele Jugendliche Signalwirkung und bleiben haften. Wir werden als IHK gemeinsam mit unseren Unternehmen diese Möglichkeit der Berufsorientierung weiter stärken.“
Die größte Rolle bei der Entscheidung für einen Ausbildungsbetrieb spielen nach wie vor Eltern und das soziale Umfeld der jungen Menschen. Aber auch die Internetseiten, Stellenanzeigen in Online-Börsen sowie Social Media Auftritte nehmen für die Suche des Ausbildungsbetriebes an Bedeutung zu. „Darüber müssen sich die Unternehmen im Klaren sein. Wer im Netz nicht oder zu wenig unterwegs ist, wird immer weniger gefunden“, sagt Michael Völker.
Die bundesweite IHK-Azubi-Kampagne „JETZT#KÖNNENLERNEN – Ausbildung macht mehr aus uns“ will jungen Menschen Lust auf Ausbildung machen und Unternehmen beim Werben um ihren Nachwuchs unterstützen.
IHK-Umfrage unter Auszubildenden im 1. Ausbildungsjahr 2022/2023 Ergebnisse und Zahlen im Überblick:
1. Über 76 Prozent der Auszubildenden gaben an, ihren Wunschberuf zu erlernen. Für 78 Prozent der Befragten handelt es sich dabei um die erste Ausbildung. Gut 15 Prozent haben bereits eine Ausbildung oder ein Studium abgebrochen. Daher gilt es, aktiv in der Phase der beruflichen Neuorientierung für Studienabbrecher und -zweifler zu unterstützen und bestehende Angebote unbedingt beizubehalten und auszubauen.
2. Praktika und Betriebsbesichtigungen waren für 62 Prozent die mit Abstand hilfreichsten Berufsorientierungsangebote. Etwa 34 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nutzten Online-Recherchen oder soziale Netzwerke. Gut 55 Prozent der Befragten nahmen an Ausbildungsmessen teil oder nutzten die Angebote der Berufsberatung.
3. Fast alle Jugendlichen entschieden sich für eine Ausbildung, weil ihnen der Bezug zur Praxis wichtig ist (95 %) und ihre beruflichen Aufgaben ihren Interessen entsprachen (94 %). Aber auch der schnelle Einstieg in den Beruf (87 %) sowie Übernahme- und Karrierechancen wurden von etwa 91 Prozent der Teilnehmenden der Umfrage als entscheidende Kriterien angegeben. Für jeden zweiten Jugendlichen spielte bei der Auswahl die Nähe der Berufsschule zum Heimatort eine wichtige Rolle.
4. Nach wie vor wurden die meisten Auszubildenden durch ihr direktes Umfeld (Eltern/Verwandte 37 % und Freunde/Bekannte 28 %) auf ihren Ausbildungsbetrieb aufmerksam, 27 Prozent nutzten die Internetseiten der Betriebe. Gut einem Fünftel der Jugendlichen halfen Gespräche mit den Beratern der Agentur für Arbeit, aber auch Praktika und Ferienjobs gaben den finalen Wink zum Abschluss des Ausbildungsvertrages.
5. Schnell zu sein, lohnt sich. Immerhin 53 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatten sich bereits bis März 2022 für ihre im Sommer beginnende Berufsausbildung beworben. Auch Spätentschlossenen boten sich Chancen. So gaben 23 Prozent der Jugendlichen an, sich noch ab Juli für ihren Ausbildungsplatz beworben zu haben. Auf der anderen Seite haben 54 Prozent der Ausbildungsunternehmen den Mangel auf dem Ausbildungsmarkt richtig erkannt und versendeten ihre Zusage innerhalb eines Monats.
6. Ein Großteil der Befragten (64 %) musste nur ein bis fünf Bewerbungen versenden, um den gewünschten Ausbildungsplatz zu erhalten. 18 Prozent der Auszubildenden benötigten maximal zehn Bewerbungen für den Vertragsabschluss.
7. Ausbildungsinteressierte fanden fast immer das passende Angebot in der Nähe zum Wohnort. Gerade einmal 17 Prozent der Auszubildenden haben für die Aufnahme der Berufsausbildung den Wohnort gewechselt. Dies ist ein Beleg für den Erfolg des gesteigerten Ausbildungsmarketings und die gestiegene Attraktivität der regionalen Ausbildungsangebote der Unternehmen.
8. Lange Fahrzeiten zur Berufsschule sind nach wie vor ein großes Thema. Knapp die Hälfte aller Azubis fährt länger als 1 Stunde für eine Strecke von der Wohnung zur Berufsschule. Durch das Ausbildungsplatzprinzip muss die Berufsschule besucht werden, in deren Zuständigkeitsbereich das Ausbildungsunternehmen liegt. Oftmals ist dies nicht die nächstgelegene Berufsschule. Hier ist unbürokratische Abhilfe gefordert. Etwa die Hälfte der Unternehmen unterstützt die Kosten für den Berufsschulbesuch. Ein Mehrwert, den noch mehr Betriebe bieten sollten.
9. 88 Prozent der Auszubildenden würden ihren Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen. Dabei schätzen fast alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen (93 %) besonders das gute Betriebsklima, das gute Verhältnis zum Ausbildenden sowie das positive Image des Betriebes. Gut dreiviertel der Jugendlichen bescheinigten ihrem Betrieb die Zahlung einer hohen Ausbildungsvergütung sowie Karriere- und Aufstiegschancen.
10. Um auch weiterhin Jugendliche für die duale Berufsausbildung auf allen Kanälen begeistern zu können, sollten Unternehmen auch auf Social Media vertreten sein. Die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind auf Instagram (79 %), YouTube (63 %) und TikTok (55 %) vertreten. Auch hier ist die IHK-Azubi-Bundeskampagne aktiv.
(Befragungszeitraum April/Mai 2023)
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