• Covestro digitalisiert die produktspezifische Lebenszyklusanalyse (LCA)
  • Umweltbezogene Daten für ca. 50.000 Zwischen- und Verkaufsprodukte. Validierung bis Ende 2024, so dass Daten für Verkaufsprodukte 2024 schrittweise für Kunden verfügbar sein werden
  • Covestro-Cloud ermöglicht innovative Softwarelösung für die LCA-Berechnungen konzerneigener Produkte

Um die Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen und bis 2035 operativ klimaneutral zu werden, treibt Covestro viele Projekte mit dem Ziel voran, Treibhausgasemissionen einzusparen. Diese Emissionen fallen bei der eigenen Produktion durch den Einsatz von Energie und in der gesamten Wertschöpfungskette an, sowohl vorgelagert bei Lieferanten als auch nachgelagert bei Kunden. 

Die Klimaauswirkungen bei der Herstellung der Produkte von Covestro können mit dem Produkt-CO2-Fußabdruck von der Wiege bis zum Werkstor (cradle-to-gate) bewertet werden. Er kann spezifisch für ca. 50.000 Zwischen- und Verkaufsprodukte automatisiert berechnet werden. Derzeit validiert Covestro die Ergebnisse, um sie für Kunden schrittweise in 2024 zur Verfügung zu stellen. In der Zwischenzeit berechnet Covestro die Daten weiterhin mit Hilfe eines Ökobilanztools und einer im letzten Jahr vom TÜV Rheinland Energy GmbH nach ISO 14040/44 und ISO 14067 zertifizierten manuellen Methode. Durch die automatisierte Berechnung kann Covestro den spezifischen CO2-Fußabdruck für Produkte des gesamten Produktportfolios ermitteln und Reduktionspotentiale für Treibhausgasemissionen erkennen. Außerdem plant Covestro, seinen Kunden zukünftig die Daten für die Verkaufsprodukte zur Verfügung zu stellen, um so zur Emissionsermittlung und einer möglichen anschließenden Emissionsminderung auf Kundenseite beizutragen. Neben dem CO2-Fußabdruck können mit der digitalen Lösung auch weitere Umweltwirkungskategorien, wie zum Beispiel das Versauerungspotential oder das photochemische Ozonbildungspotential, bewertet werden.

In die Berechnung fließen Emissionen verwendeter Rohstoffe, verbrauchte Energie, generierte direkte Emissionen und Abfallströme, die bei der Herstellung eines Produktes anfallen, ein. Die Berechnungsgrundlage bilden interne anlagen- und standortspezifische Daten von Covestro sowie externe Datenbanken für z.B. Rohstoffe und, wenn vorhanden, spezifische Rohstoff-Daten von Lieferanten. Die Daten, die berechnet werden, umfassen Zwischen- und Verkaufsprodukte, so dass die gesamte Wertschöpfungskette für die Produkte bis zum Covestro Tor berücksichtigt wird.

„Wir alle möchten und müssen Emissionen entlang der Wertschöpfungskette reduzieren – das gilt für uns bei Covestro genauso wie für unsere Lieferanten und Kunden. Die Anforderungen unserer Kunden sind klar: Daten für alle unsere Produkte zur Verfügung zu stellen und Optionen zur Emissionsreduzierung zu identifizieren", erläutert Lynette Chung, Chief Sustainability Officer bei Covestro.

Digitalisierung als zentraler Bestandteil, um Nachhaltigkeitsdaten zu erzielen

Covestro ist nun in der automatisierten Berechnung einen großen Schritt weitergekommen. Informationen zu den Material- und Energieverbräuchen werden aus vorhandenen Datenquellen und Systemen, wie Enterprise Resource Planning (ERP), gezogen und mit Daten aus Datenbanken in der Cloud zusammengeführt. Dazu nutzt Covestro die Product Sustainability Platform von AllocNow GmbH. Das Softwareunternehmen ist spezialisiert auf die automatisierte Berechnung von Ökobilanzen für chemische Produkte. Zukünftig können weitere Lieferanten-Daten in der Berechnung berücksichtigt werden. „Im Jahr 2022 verfügte unser Portfolio über etwa 50.000 Zwischenprodukte und Verkaufsprodukte. Die manuelle Berechnung von Daten für eine Lebenszyklusanalyse für nur eines dieser Produkte dauert mehrere Tage", erklärt Michaela Lentz, IT & Digital Transformation Partner für Nachhaltigkeit bei Covestro und IT-Leiterin des Projektes. „Durch die Zusammenführung und Nutzung der Daten können wir nun für ein einzelnes Produkt die Treibhausgasemissionen in der Produktion berechnen. Jährliche Neuberechnungen und zukünftige Prozessänderungen können sozusagen auf Knopfdruck abgerufen werden. Unsere Softwarelösung ist direkt in der Cloud entwickelt worden", führt Lentz weiter aus. Für die jährliche Neuberechnung von LCA-Daten hält Covestro keine Serverkapazitäten vor, sondern kann bedarfsgerecht die Rechenkapazität skalieren. Damit geht das Unternehmen sehr ressourcenbewusst mit Serverleistungen um und leistet einen weiteren Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen.

„Das manuelle Berechnungsverfahren für die Lebenszyklusanalyse von Covestro wurde bereits letztes Jahr vom TÜV Rheinland Energy GmbH auf Normkonformität geprüft und zertifiziert. Jetzt streben wir zusätzlich eine Zertifizierung nach den relevanten ISO-Normen und angeglichen an die Together for Sustainability (TfS)-Richtlinie für die automatisierte Methode an", sagt Dr. Catherine Lövenich, die Projektleiterin, die bei Covestro im Bereich Group Innovation tätig ist. „Die Methodik ist sehr komplex. Nehmen wir zum Beispiel MDI, ein typisches Vorprodukt für Isolationsschäume. Covestro kauft den Rohstoff Benzol ein, der dann über mehrere Zwischenprodukte unter Einsatz von Energie und weiteren Rohstoffen in das Verkaufsprodukt MDI umgewandelt wird", führt Lövenich aus. „In die Berechnung des CO2-Fußabdruckes für einen spezifischen MDI-Typ fließen alle diese Schritte und die Verwendung der eingesetzten Rohstoffe ein." Da sowohl die Qualität der Methodik als auch die Werte für Covestro wichtig sind, werden die Ergebnisse bei Covestro validiert. Bis Ende 2024 soll die Validierung der Daten abgeschlossen sein. In der Zwischenzeit wird die aktuelle manuelle Methode weiterhin zur Unterstützung von Kundenanfragen eingesetzt.

Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Treiber, um die Nachhaltigkeit zu verbessern und die Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen. Covestro setzt auf eine stärker datenfokussierte Unternehmensteuerung, um die digitale Transformation zu erreichen. Produktion, Forschung und Entwicklung sowie Lieferkettenmanagement sind die drei Bereiche, auf denen derzeit das Hauptaugenmerk liegt.

Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Covestro AG beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Covestro in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf www.covestro.com zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Über die Covestro AG

Covestro zählt zu den weltweit führenden Herstellern von hochwertigen Kunststoffen und deren Komponenten. Mit seinen innovativen Produkten und Verfahren trägt das Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Lebensqualität auf vielen Gebieten bei. Covestro beliefert rund um den Globus Kunden in Schlüsselindustrien wie Mobilität, Bauen und Wohnen sowie Elektro und Elektronik. Außerdem werden die Polymere von Covestro in Bereichen wie Sport und Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie in der Chemieindustrie selbst eingesetzt.

Das Unternehmen richtet sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus und strebt an, bis 2035 klimaneutral zu werden (Scope 1 und 2). Im Geschäftsjahr 2022 erzielte Covestro einen Umsatz von 18 Milliarden Euro. Per Ende 2022 produziert das Unternehmen an 50 Standorten weltweit und beschäftigt rund 18.000 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

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