„Nach wie vor leidet insbesondere der Wohnungsbau unter dem kostenbedingten „Investitionsstreik“ der privaten und gewerblichen Investoren. Hier ist der Auftragseingang im April preisbereinigt um 29,8 Prozent eingebrochen. Für die ersten vier Monate ergibt sich ein Minus von 34,6 Prozent. Bei einem Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen im gleichen Zeitraum von 27,3 Prozent ist das nicht verwunderlich. Die fehlenden Aufträge von heute sind die fehlenden Wohnungen von morgen. Die schon jetzt zu beobachtende Knappheit wird sich somit noch deutlich verstärken“, erläutert Müller die aktuelle Situation. Das nominale, aber auch reale Orderplus im April in den Sparten Wirtschaftstiefbau – hervorgerufen durch Großaufträge bei der Bahn – sowie Öffentlicher Hochbau hätte den starken Einbruch im Wohnungsbau und die Rückgänge in den anderen Sparten nicht ausgleichen können. Für den gesamten Zeitraum Januar bis April wiesen sämtliche Bausparten ein reales Minus aus. Müller: „Für die nahe Zukunft der Branche ist dies keine gute Entwicklung.“ Man könne es den Bauunternehmen somit nicht verdenken, dass sie ziemlich pessimistisch auf die kommenden sechs Monate schauen würden. Immerhin hätten im Rahmen des ifo Konjunkturtests im Mai 39 Prozent der Befragten angegeben, eine eher ungünstigere Entwicklung ihrer Geschäftslage zu erwarten, im Wohnungsbau wären es sogar 57 Prozent gewesen, so viele wie noch nie im Monat Mai.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes, des ifo Instituts sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
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