869 Kilometer. Diese Distanz liegt zwischen der Spielstätte des TSB Ravensburg und dem Kilia-Stadion in Kiel. Aus diesem Grund reisten die ifm Razorbacks bereits am Freitag in den hohen Norden, um ihr erstes Interconference-Spiel der Vereinsgeschichte zu bestreiten.

Ein Blick auf die laufende Saison zeigt: In allen sieben bisherigen Interconference-Spielen ging der Sieg an das Team aus dem Norden. Damit galt es für die ifm Razorbacks nicht nur zwei Punkte aus dem Norden mit nach Hause zu nehmen, sondern auch den ersten Sieg eines Teams aus der Südstaffel gegen ein Team aus der Nordstaffel. Erschwert wurde das Unterfangen durch das Verletzungspech der Razorbacks. So mussten die Oberschwaben unter anderem auf Octavian Fanea, Jan Grischenig und Jax Crawford verletzungsbedingt verzichten. Zudem konnten einige Spieler aus privaten Gründen den insgesamt dreitägigen Trip nicht antreten, was den Kader zusätzlich schmälerte.

Dass die Razorbacks trotz dieser erschwerten Bedingungen auf einen Sieg aus waren, zeigte direkt nach dem Kickoff die Ravensburger Defense. Die Gastgeber erhielten zu Beginn den Ball und arbeiteten sich langsam aber stetig über den Boden nach vorne. Die Defense der Oberschwaben stellte sich aber auf das Laufspiel der Kieler ein und es kam zu einem 4th-Down. Die Hausherren waren nicht bereit, den Ball abzugeben. Ein kurzes Laufspiel holte das neue 1st-Down und hielt den Drive am Leben. Doch ein paar Strafen und Sacks später war es dann für die Hurricanes unausweichlich. Sie mussten punten.

Die ifm Razorbacks setzten – wie in den Spielen zuvor – auf das Laufspiel mit Lennis McFerren. Immer wieder erzielte der US-Amerikaner Raumgewinn und die Offense arbeitete sich nach vorne. Allerdings zeigten sich immer wieder Probleme beim Passspiel der Wildschweine und so mussten sie wenig später ebenfalls punten.

Die Kieler nutzten ihre Chance und drei Spielzüge später trug Runningback Lorenz Rotermund den Ball für die ersten sechs Punkte in die Endzone. Nach erfolgreichem Kick stand es 7:0 für die Hurricanes.
Die Ravensburger wieder in Ballbesitzt konnten ihrerseits keinen nennenswerten Raumgewinn erzielen und so hieß es „Three And Out“ und damit Angriffsrecht Kiel.

Die Verteidigung der Oberschwaben hatte deutlich Probleme damit, das Laufspiel der Hurricanes unter Kontrolle zu bringen, die sich kontinuierlich übers Feld bewegten und den Drive mit ihrem Spielmacher, der den Ball selbst in die Endzone trug, zum 13:0 veredelten. (PAT: nicht gut)

Das weite Passspiel der Ravensburger hatte weiterhin Probleme. Dabei waren es dann doch gerade zwei weite Pässe, die die ersten Punkte für die Oberschwaben aufs Scoreboard brachten. Zuerst gelang ein weiter Pass von Alexander Bjerre auf Willem Vancompernolle, der die Razorbacks tief in die Kieler Hälfte bewegte. Wenig später fing Michael Mayer einen Pass von Bjerre in der Endzone und die Ravensburger waren wieder im Spiel: 06:13. (PAT nicht gut)

Alles sah danach aus, dass es mit diesem Spielstand in die Halbzeit ging. Doch Ravensburgs Verteidiger Tyren Quinn fing einen Pass des Kieler Quarterbacks ab und trug den Pass bis in die gegnerische Endzone. Ein Holding in den eigenen Reihen machte dieses Big-Play allerdings zunichte und es hieß lediglich: Ballbesitzt Razorbacks. Um nichts mehr zu riskieren, ließen diese die Uhr herunterlaufen und es ging in die Pause.

Im dritten Quarter erhielten die Ravensburger den Ball und damit die Möglichkeit, auszugleichen oder gar in Führung zu gehen. Doch die Gastgeber kamen motiviert aus der Halbzeit und nach einem „Three And Out“ sofort wieder in Ballbesitz.

Gleich den Ravensburgern bewegten die Kieler den Ball über den Boden. Ein kurzer Pass auf Lars-Ole Gloe und ein erfolgreicher Kick baute die Führung der Hurricanes weiter aus. Neuer Spielstand: 6:20.
Mittlerweile hatten die ifm Razobacks immer mehr Probleme mit dem Run. Zu gut stellten sich die Kieler insbesondere auf McFerren ein. So kam das Team um Sascha Brändle lediglich auf Field-Goal-Distanz heran. Der Versuch von Linus Diez ging leider daneben.

Anders sah es dagegen bei den Kielern aus. Diese schraubten durch einen Rushing-Touchdwon von Fritjof Richter und einen getroffenen PAT am Scoreboard zum 6:27.

Zu diesem Zeitpunkt schien das Spiel entschieden. Doch die Razorbacks gaben sich nicht auf. Alexander Bjerre fand bei einem Passspiel keinen freien Receiver, daher lief er die nötigen Yards selbst in die Endzone. Auch die nachfolgende Two-Point-Conversion (ein Pass auf Michael Mayer) glückte und die Razorbacks rückten auf 14:27 heran. Als der anschließende One-Side-Kick vom Ravensburger Kicking-Team gesichert wurde, keimte Hoffnung auf, das Spiel doch noch zu drehen. Tatsächlich tankte sich Runningback Lennis McFerren zum Anschlusstouchdown. Neuer Spielstand: 21:27. (PAT war gut).

Der erneute One-Side-Kick wurde dieses Mal allerdings von Kiel gesichert und die Hurricanes brachten das Spiel über die Zeit.

Damit geht auch das achte Interconference-Spiel an das Team aus dem Norden. Headcoach Sascha Brändle hat nun eine Woche Zeit, sein Team auf das nächste Interconference-Spiel vorzubereiten. Am 01.07.23 kommen die Paderborn Dolphins nach Oberschwaben.
Scores: (0:7; 6:6; 0:7; 15:7)

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